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Aufnahme von Zucker aus der Nahrung bei Vorschulkindern

Eine Querschnittsstudie unter kanadischen Vorschulkindern zeigt, dass die Aufnahme von Zucker in verschiedenen Formen nicht mit dem Körpergewicht, dem BMI, dem Taille-Hüft-Verhältnis oder dem Körperfettanteil assoziiert ist. Kinder mit einer höheren Aufnahme von freiem Zucker hatten einen geringfügig geringeren Taillenumfang. Fast ein Drittel der Kinder konsumierte mehr Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Die Zuckeraufnahme bei kleinen Kindern ist nicht ausreichend erforscht

Säuglinge haben insgesamt eine natürliche Affinität zu süßen Nahrungsmitteln, und genetische, umweltbedingte und kulturelle Einflüsse können die Präferenzen für zuckerhaltige Nahrungsmittel bei Kindern weiter erhöhen.

Die Studienlage ist nicht eindeutig, übermäßiger Zuckerkonsum wurde aber dennoch mit einem erhöhten Risiko für eine übermäßige Gewichtszunahme, Karies, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und eine unausgewogene Ernährung bei Kindern und Jugendlichen in Verbindung gebracht. Das könnte im Vergleich zu früheren Generationen zu einer früheren Entwicklung von chronischen Krankheiten bei Kindern führen.

Da schon bei Kindern im Alter von drei Jahren kardiometabolische Risikomarker auftreten können, ist es wichtig, die Muster der Zuckeraufnahme zu verstehen und Zusammenhänge mit kardiometabolischen Risikomarkern im frühen Leben zu untersuchen. Diese Informationen können dazu beitragen, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen. Es fehlen jedoch insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern qualitativ hochwertige Forschungsdaten zur Zuckeraufnahme.

Diese Studie hatte zwei Ziele: Zuerst wurde die tägliche Aufnahme von Gesamtzucker, freiem Zucker und zugesetztem Zucker sowie deren wichtigste Nahrungsquellen bei Kindern im Vorschulalter untersucht. Weiter wurde analysiert, ob es Zusammenhänge zwischen der Aufnahme von Gesamtzucker, freiem Zucker und Zuckerzusatz mit dem Körpergewicht, BMI-Z-Score (er gibt an, um wieviel Standardabweichungen ein gemessener Wert von dem für gleichaltrige Kinder gleichen Geschlechts erwarteten Wert abweicht), Körpergewicht, Taillenumfang und Körperfettanteil gibt.

Kanadische Querschnittsstudie

Die Querschnittsstudie ist eine Sekundärdatenanalyse einer Stichprobe von Kindern im Vorschulalter aus der Guelph Family Health Study (GFHS), die zwischen 2014 und 2016 an der Universität Guelph (Ontario, Kanada) durchgeführt wurde. Sie umfasste Kinder im Alter von 1,5 bis fünf Jahren, von denen an drei Tagen Ernährungsprotokolle angefertigt wurden. Daraus wurde der Anteil an Gesamtzucker sowie freiem und zugesetztem Zucker berechnet.

Dafür wurden die Definitionen der WHO und Health Canada für freien und Gesamtzucker übernommen. In der vorliegenden Studie wurde jedoch eine allgemeinere Definition von zugesetztem Zucker verwendet und umfasste neben Zucker, der während der Herstellung zugesetzt wird, auch Honig und Sirupe.

Woher stammt der Zucker?

109 Kinder (55 Mädchen und 54 Jungen) aus 77 Familien nahmen an der Studie teil. Sie waren durchschnittlich 3,7 Jahre alt (SD 1,2), ihr Körpergewicht betrug 16,2 kg (SD 3,6), der BMI Z-Score 0,6 (SD 1,0), der Taillenumfang 50,8 cm (SD 4,6) und der Körperfettanteil 29,8 % (SD 5,2).

Die durchschnittliche tägliche Aufnahme an Gesamtzucker betrug 86 Gramm (SD 26) oder 21,5 Teelöffel, 31 Gramm (SD 15) oder 7,8 Teelöffel an freiem Zucker und 26 Gramm (SD 13) oder 6,5 Teelöffel an zugesetztem Zucker. Bei 80 Prozent der Kinder überschritt die Aufnahme von freiem Zucker mehr als fünf Prozent der täglichen Energieaufnahme und bei 32 Prozent der Kinder mehr als zehn Prozent. Die häufigsten Nahrungsquellen für freien und zugesetzten Zucker waren Backwaren.

Alle Kinder in der Stichprobe konsumierten freien und zugesetzten Zucker aus Backwaren, 77 Prozent durch Zucker und Süßigkeiten und 72 Prozent aus Frühstücksflocken und Getreideprodukten. Bei der Aufnahme von freiem Zucker waren die Hauptquellen Backwaren (9,1 g; 95 % CI 8,0 bis 10,2 g), Zucker und Süßigkeiten (7,5 g; 95 % CI 6,3 bis 8,7 g), Frühstücksflocken und Getreideprodukte (4,2 g; 95 % CI 3,2 bis 5,1 g) und Getränke (10,5 g; 95 % CI 8,0 bis 12,9 g). Für zugesetzten Zucker waren die wichtigsten Nahrungsquellen Backwaren, Zucker und Süßigkeiten sowie Frühstücksflocken und Getreideprodukte.

Es wurde ein schwacher inverser Zusammenhang zwischen der Energieaufnahme aus freiem Zucker und dem Taillenumfang gefunden (β = -0,02; 95 % CI -0,04 bis -0,0009), aber keine signifikanten Zusammenhänge zwischen der Zuckeraufnahme und dem Körpergewicht, BMI-Z-Score oder dem Körperfettanteil.

Fazit

Obwohl die Aufnahme von verschiedenen Zuckerarten bei 32 Prozent der kanadischen Vorschulkinder über den Empfehlungen der WHO (maximal zehn Prozent der gesamten Energieaufnahme) lag, war der Verzehr von zugesetzten, freien oder Gesamtzuckern nicht mit dem Körpergewicht, BMI, Taille-Hüft-Verhältnis oder dem Körperfettanteil assoziiert. Der Verzehr von freien Zuckerarten war schwach invers mit dem Taillenumfang assoziiert.

Quellen:
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Anisha Mahajan1, Jessica Yu1, Jaimie L Hogan1, Kira Jewell2, Alex Carriero1, Angela Annis3, Adam Sadowski3, Gerarda Darlington4, Andrea C Buchholz2, Alison M Duncan1, Jess Haines2, David W L Ma1; davidma@uoguelph.ca

1Departments of Human Health and Nutritional Sciences (Mahajan, Yu, Hogan, Carriero, Duncan, Ma), and 2Family Relations and Applied Nutrition (Jewell, Buchholz, Haines), and 3Guelph Family Health Study (Annis, Sadowski), and 4Department of Mathematics and Statistics (Darlington), University of Guelph, Guelph, Ont.

Dietary sugar intake among preschool-aged children: a cross-sectional study.

CMAJ Open. 2021 Sep 14;9(3):E855-E863. doi: 10.9778/cmajo.20200178.


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