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Auswirkungen von intermittierender oder kontinuierlicher Kalorienrestriktion auf Stoffwechsel und Körpergewicht

Intermittierendes Fasten wird häufig als effektiver beurteilt, wenn es darum geht, Gewicht zu verlieren oder positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel zu erzielen. Daten aus einer Studie vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg deuten jedoch an, dass es keinen Unterschied macht, ob man kontinuierlich Kalorien einspart oder nur an zwei Tagen pro Woche extrem kalorienreduziert lebt.

Verschiedene Methoden um abzunehmen

Während einer Diät zur Reduktion des Körpergewichtes nehmen die meisten Menschen kontinuierlich weniger Kalorien auf. In den letzten Jahren hat sich aber das intermittierende Fasten zunehmend verbreitet, bei dem sich Phasen mit normaler und extrem niedriger Energiezufuhr abwechseln. Aus Tierversuchen haben sich Hinweise darauf ergeben, dass das intermittierende Fasten bei gleicher Netto-Energiezufuhr stärker auf den Fett- und Glukosestoffwechsel auswirkt. Zwei Untersuchungen mit übergewichtigen und adipösen Frauen zufolge nehmen Insulinspiegel und Körperfettmasse bei intermittierendem Fasten über vier bzw. sechs Monate hinweg stärker ab als bei kontinuierlicher Kalorienrestriktion, wobei der Gewichtsverlust identisch war.

Die HELENA-Studie

Um die Effekte intermittierenden Fastens näher zu beleuchten, wurden Daten der HELENA-Studie (Healthy nutrition and energy restriction as cancer prevention strategies: a randomized controlled intervention trial, NCT02449148) analysiert. Bei 150 übergewichtigen und adipösen Personen im Alter von 35 bis 65 Jahren und mit einem BMI zwischen 25 und 40 wurden die Effekte einer kontinuierlichen oder intermittierenden Kalorienbegrenzung auf den Stoffwechsel untersucht.

Zunächst erfolgte eine zwölfwöchige Intervention, in der die Testpersonen untersucht wurden, zu Beginn und nach zwei Wochen eine intensive Ernährungsberatung bekamen und anschließend alle zwei Wochen telefonisch von Ernährungsberatern kontaktiert wurden. Nach Ablauf der zwölf Wochen wurden sie wieder für klinische Untersuchungen einbestellt und durch die Ernährungsberater motiviert, die Diät beizubehalten. Nach insgesamt 24 und 50 Wochen erfolgten nochmals klinische Untersuchungen.

In beiden Gruppen nahmen die Testpersonen gleiche Kalorienmengen zu sich (über die Woche insgesamt etwa 80 % des individuell erforderlichen Kalorienbedarfs), in der Gruppe mit intermittierendem Fasten wurde eine 5:2 Diät eingehalten, d. h. an fünf Tagen pro Woche wurde normal gegessen und an zweien extrem wenig Energie zugeführt (max. 25 % des täglichen Kalorienbedarfs). Eine dritte Gruppe ohne Intervention diente als Kontrollgruppe.

Effekte auf den Stoffwechsel wurden durch die unterschiedliche Expression von 82 Genen untersucht, die mit Übergewicht, Adipositas und verschiedenen chronischen Erkrankungen in Verbindung stehen. Zudem wurden Körpergewicht, Körperzusammensetzung und metabolische Biomarker bestimmt.

Nur geringfügige Unterschiede zwischen den Diätformen

90,6 Prozent der Teilnehmer haben die Studie beendet und waren über die gesamte Dauer von 50 Wochen dabei.

Nach zwölf Wochen hatten die Teilnehmer in der Kontrollgruppe 3,3 ± 0,6 % ihres Körpergewichtes abgenommen, in den Testgruppen war der Verlust deutlich größer: bei kontinuierlicher Diät waren es -5,2 ± 0,6 % (p < 0,01) und bei intermittierender Diät -7,1 ± 0,7 % (p < 0,01). Der Unterschied zwischen den beiden Diätgruppen war nicht signifikant.

Die Expression der 82 betrachteten Gene unterschied sich zwischen den drei Gruppen nur marginal und nicht signifikant. Die intermittierende und kontinuierliche Diät unterschieden sich in ihren Effekten nicht voneinander, es fanden sich keine Veränderungen unter den metabolischen Parametern, Adipokinen, Entzündungsmarkern, der Leberfunktion oder dem Blutdruck.

In der zweiten Studienhälfte gab es in allen Gruppen wieder eine Tendenz, zuzunehmen. Nach 50 Wochen blieb die durchschnittliche Gewichtsveränderung in der Gruppe mit intermittierendem Fasten am höchsten (-5,2 ± 1,2%), gefolgt von der kontinuierlichen Diät (-4,9 ± 1,1 %) und der Kontrollgruppe (-1,7 ± 0,8%). Statistische Analysen ergaben signifikante Unterschiede zwischen allen drei Gruppen (p < 0,001) und zwischen der Kontrollgruppe und den beiden Diätgruppen (jeweils p < 0,01). Der Unterschied zwischen intermittierender und kontinuierlicher Diät war grenzwertig signifikant (p = 0,053). Die Gewichtsreduktionen wurden von entsprechenden Veränderungen im viszeralen und subkutanen Fettgewebe begleitet. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Diätgruppen in Bezug auf verschiedene zirkulierende metabolische Biomarker.

 

Kontinuierliche und intermittierende Diät stellen geeignete Alternativen zur Gewichtsreduktion dar

Zu keiner Zeit der Studie gab es Hinweise darauf, dass die Art der Kalorienreduktion sich unterschiedlich auf den Stoffwechsel auswirkt. Die gute Studienadhärenz und gleichbleibende Lebensqualität deuten an, dass es sich sowohl bei einer kontinuierlichen als auch einer intermittierenden Diät um praktikable Wege des Abnehmens handelt. Die Studienteilnehmer aus der Gruppe der intermittierenden Diät brachen im Lauf der Zeit jedoch häufiger das 5:2 Regimen, so dass diese Art der Gewichtsreduktion möglicherweise eher für einen kürzeren Zeitraum mit größeren Erfolgen am Anfang einer Diät geeignet ist.

Insgesamt zeigt die Studie auf, dass eine negative Energiebilanz zur Gewichtsabnahme wichtiger ist als die Diätform.

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Quellen:


Schübel R1, Nattenmüller J1,2, Sookthai D1, Nonnenmacher T1,2, Graf ME1, Riedl L1, Schlett CL1,2, von Stackelberg O1,2, Johnson T1, Nabers D1,3, Kirsten R1,4,5, Kratz M1,6, Kauczor HU1,2, Ulrich CM1,7, Kaaks R1, Kühn T1;

 

1Divisions of Cancer Epidemiology; 2Diagnostic and Interventional Radiology; 3Medical and Biological Informatics, German Cancer Research Center (DKFZ), Heidelberg, Germany; 4Institute of Pathology, Heidelberg University Hospital, Heidelberg, Germany; 5Biobank of the National Center for Tumor Diseases (NCT) Heidelberg, Heidelberg, Germany; 6Division of Public Health Sciences, Fred Hutchinson Cancer Research Center, Seattle, WA; 7Huntsman Cancer Institute and Department of Population Health Sciences, University of Utah, Salt Lake City, UT.

Am J Clin Nutr. 2018 Nov 1;108(5):933-945. doi: 10.1093/ajcn/nqy196.


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