Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

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Das Lebensmittel- und Nährstoffprofil von Erwachsenen im Mittelmeerraum, die Nahrung mit hoher Energiedichte konsumieren

Eine Ernährungserhebung in Spanien zeigt, dass eine Ernährungsweise mit hoher Energiedichte mit signifikant höheren Fettanteilen einhergeht, aber auch der durchschnittliche Fettkonsum deutlich oberhalb des empfohlenen Niveaus liegt.

Die in vielen wohlhabenden Ländern zu verzeichnende Zunahme ??bergewichtiger Individuen ist mit genetischen Faktoren allein nicht zu erklären. Für ein Verständnis dieser Erscheinung muss vor allem geklärt werden, welche Faktoren zu einem Anstieg der Energieaufnahme über den Energiebedarf hinaus geführt haben, ohne den die Entstehung von Übergewicht nicht möglich ist. In diesem Zusammenhang gewinnt das Konzept der Energiedichte, d.h. die mit einer bestimmten Gewichts- oder Volumeneinheit aufgenommene Nahrungsenergie, an Bedeutung. In zahlreichen Laborversuchen ist gezeigt worden, dass Menschen nur eine geringe Fähigkeit besitzen, ihren Nahrungskonsum einem höheren Energiegehalt von Speisen anzupassen. Im umgekehrten Fall, d.h. bei einer Verringerung der Energiedichte, funktioniert die Anpassung deutlich besser. Hieraus ergibt sich, dass Ernährungsweisen mit hoher Energiedichte die Überernährung begünstigen können. Da entsprechende Beobachtungen bisher allerdings fast nur unter Laborbedingungen gewonnen wurden, gibt es noch eine große Unsicherheit hinsichtlich der Übertragbarkeit auf die Verhältnisse in der allgemeinen Bevölkerung.

Im Rahmen einer Längsschnittstudie zum Lebensmittelkonsum in der spanischen Stadt Reus bot sich die Gelegenheit, der Frage nachzugehen, ob und in welchem Umfang Personen ihr Ernährungsverhalten der Energiedichte ihrer bevorzugten Speisen anpassen. Für die von 1983 bis 1993 laufende Studie waren 1167 Personen aller Altersgruppen aus allen sozialen Schichten ausgewählt worden. Für die Datenanalyse ausgewählt wurden Angaben von 572 Personen im Alter von 25 bis 65 Jahren, die an drei detaillierten Ernährungsbefragungen teilgenommen hatten und von denen anthropometrische Daten vorlagen. Anhand der Angaben zum Lebensmittelkonsum wurden Nährstoffprofile erstellt sowie der Energiegehalt der individuellen Ernährungsweise berechnet. Bei der Bestimmung der Energiedichte wurden die typischen Verzehrsformen der angegebenen Lebensmittel zugrunde gelegt und die gesamte Energieaufnahme eines Tages bezogen auf eine Volumeneinheit der eingenommenen Nahrung berechnet.

Personen, deren Ernährung eine Energiedichte im oberen Drittel der Verteilung aufwies, konsumierten signifikant mehr Fleisch, Olivenöl, gesüßte Cerealien und andere Getreideprodukte sowie Zucker, sowie weniger fettarme Milch, Gemüse und Obst. Frauen aus dieser Gruppe konsumierten darüber hinaus mehr tierische Fette, Margarine, Trockenfrüchte und Nüsse, während bei Männern aus dieser Gruppe der Konsum alkoholischer Getränke höher lag als bei jenen, deren Ernährung eine geringere Energiedichte aufwies. Eine Ernährungsweise mit hoher Energiedichte enthielt durchschnittlich signifikant höhere Anteile an Fett, sowohl in absoluten Größen als auch relativ zur aufgenommenen Nahrungsenergie. Signifikante Unterschiede im Body Mass Index in Abhängigkeit von der Energiedichte der Nahrung ließen sich nicht feststellen.

Bei Ernährungsweisen mit hoher Energiedichte war das täglich aufgenommene Nahrungsvolumen nur unwesentlich größer als bei Ernährungsweisen mit geringer Energiedichte. Die absolute Energieaufnahme unterschied sich dagegen signifikant. Diese Beobachtung deutet nicht darauf hin, dass sich der Nahrungskonsum spontan an die Energiedichte der aufgenommenen Nahrung anpasst. Das Volumen der Nahrung scheint dagegen eine wichtige Größe für die Regulation der Sättigung und damit der aufgenommenen Nahrungsmenge zu sein. Für diesen Umstand spricht auch die Beobachtung, dass eine hohe Energieaufnahme mit verringerten Nahrungsanteilen von Gemüse und anderen Produkten mit geringer Energiedichte einhergeht.

Die Nährstoffrelationen bei jenem Drittel der Personen, deren Nahrung die geringste Energiedichte aufwies, wichen deutlich von jenen der WHO-Ernährungsempfehlungen ab. Der Kohlenhydratanteil lag bei dieser Gruppe mit 44,3% weit unter dem empfohlenen Niveau von 55-60%, während die Anteile von Fett und Protein erheblich oberhalb der empfohlenen Werte lagen. Mit zunehmender Energiedichte nahm allerdings der Abstand zu den empfohlenen Nährstoffanteilen weiter zu. Damit steht das beobachtete Ernährungsverhalten in Übereinstimmung mit einem in vielen wohlhabenden Ländern zu verzeichnenden Trend zu einer fettreicheren Ernährungsweise.

 


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