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Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Fettanteil der Leber und die postprandiale Glykämie stärker als freie Zucker

Zwei Diäten mit gleichem Kaloriengehalt, davon eine reich an gesättigten Fettsäuren und die andere an freien Zuckern, beeinflussten den Stoffwechsel sehr unterschiedlich: Während eine Ernährungsweise mit vielen gesättigten Fettsäuren den Triglyzeridgehalt der Leber erhöhte und die postprandiale Glykämie verstärkte, hatte eine zuckerreiche Kost nur geringfügige Stoffwechselveränderungen und keine Veränderung des Leberfettgehalts zur Folge. Den Ergebnissen nach begünstigt eine fettreiche Ernährungsweise die Entstehung einer Fettleber, während freie Zucker dafür nur eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen.

Nicht-alkoholbedingte Fettlebererkrankung durch positive Energiebilanz

Die Debatte über den Einfluss von Nahrungsfetten und -zuckern auf das Risiko von Stoffwechselerkrankungen, einschließlich Insulinresistenz und nicht-alkoholbedingter Fettlebererkrankung (Nonalcoholic fatty liver disease, NAFLD), reißt nicht ab.

Fettleibigkeit ist ein Hauptrisikofaktor für NAFLD, und man nimmt an, dass eine gesteigerte hepatische De-novo-Lipogenese eine der Ursachen für die Entwicklung der Fettleber ist. Da nicht nur Nahrungsfette, sondern auch Zucker und Protein die De-novo-Lipogenese in der Leber verstärken können, könnte die Nahrungszusammensetzung eine Rolle für die Entwicklung einer NAFLD spielen. Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass Diäten mit einem hohen Fett- und/oder Zuckergehalt mit NAFLD assoziiert sind. Auch Interventionsstudien kamen recht übereinstimmend zu dem Ergebnis, dass mit Fett und Zucker angereicherte hyperkalorische Diäten den Gehalt an Triglyzeriden in der Leber erhöhen.

Eukalorische Diäten zum Vergleich

Da die Effekte von Fett und Zucker auf die Entstehung einer NAFLD nicht im direkten Vergleich untersucht worden waren, wurde die Wirkung von zwei Ernährungsweisen mit identischem Kaloriengehalt, von denen eine mit gesättigten Fettsäuren und die andere mit freiem Zucker angereichert war, miteinander verglichen. Bei der zuckerreichen Diät stammten 20 Prozent der Gesamtenergie aus Fett, 65 Prozent aus Kohlenhydraten – davon 20 Prozent aus freiem Zucker – und 15 Prozent aus Protein. Bei der fettreichen Diät stammten 45 Prozent der Gesamtenergie aus Fett – davon 20 Prozent gesättigte Fettsäuren –, 40 Prozent aus Kohlenhydraten und 15 Prozent aus Protein. Um die Effekte auf den Stoffwechsel zu beurteilen, wurden der Gehalt an Leber-Triglyzerid, die hepatische De-novo-Lipogenese und der postprandiale Stoffwechsel von sechzehn übergewichtigen, jedoch stoffwechselgesunden Männern untersucht. Sie folgten für vier Wochen in randomisierter Zuordnung einer der beiden Diäten, und nach einer siebenwöchigen Pause nochmals für vier Wochen der anderen Ernährungsweise. Dabei sollte das Körpergewicht nach Möglichkeit unverändert bleiben.

Nur die fettreiche Ernährungsweise erhöhte den Leberfettgehalt

Die Männer waren durchschnittlich 47,9 Jahre alt (SD 1,1) und hatten einen mittleren BMI von 27,7 kg/m² (SD 0,4). Das Körpergewicht, der BMI und der Taillenumfang waren nach der fettreichen Diät signifikant gestiegen, bei der zuckerreichen Diät jedoch nicht. Keine der beiden Ernährungsweisen wirkte sich auf den Nüchternblutzucker aus. Die Spiegel von Gesamt-, HDL- und Nicht-HDL-Cholesterin, Adiponectin und b-Hydroxybutyrat hatten nach der zuckerreichen Diät signifikant abgenommen, blieben jedoch bei der fettreichen Kost unverändert. Auch die Ganzkörperfettoxidation, Lipolyse, hepatische De-novo-Lipogenese sowie Gallensäurenkonzentrationen waren bei beiden Ernährungsweisen ähnlich.

Die fettreiche Kost erhöhte den Triglyzeridgehalt der Leber signifikant um durchschnittlich 39,0 ± 10,0 % (p < 0,05), während er bei der zuckerreichen Ernährung praktisch unverändert blieb. Regressionsanalysen deuteten darauf hin, dass die Gewichtszunahme bei fettreicher Ernährung nur zu einem geringen Teil mit dem Leberfettgehalt im Zusammenhang stand. Zudem kam es nach einer standardisierten fettreichen Testmahlzeit zu einer deutlich ausgeprägteren und länger anhaltenden postprandialen Glukose- und Insulinreaktion als bei einer zuckerreichen Mahlzeit.

Fazit

Die Zusammensetzung der Ernährung in Bezug auf Makronährstoffe könnte eine Rolle bei der Entstehung einer NAFLD spielen. Den Ergebnissen der vorliegenden Studie nach wird sie eher durch gesättigte Fettsäuren als durch freie Zucker begünstigt: Der Verzehr einer mit gesättigten Fettsäuren angereicherten Kost hatte ohne Gewichtsverlust nachteilige metabolische Auswirkungen. Dazu zählten ein erhöhter Leberfettgehalt und übermäßige postprandiale Plasmaglucose- und Insulinreaktionen. Im Gegensatz zur zuckerreichen Ernährungsweise gab es eine geringe Gewichtszunahme. Dies bedeutet möglicherweise, dass es bei einer relativ fettreichen Ernährung schwerer sein könnte, das Gewicht zu halten. Die Autoren folgern aus ihren Ergebnissen, dass eine mit gesättigten Fettsäuren angereicherte Kost schädlicher für die Stoffwechselgesundheit ist als eine mit freiem Zucker angereicherte Ernährung.

Quellen: 

Siôn A Parry1, Fredrik Rosqvist1,2, Ferenc E Mozes3, Thomas Cornfield1 , Matthew Hutchinson1, Marie-Eve Piche1,4 , Andreas J Hülsmeier5, Thorsten Hornemann5, Pamela Dyson1,6, Leanne Hodson7,6; leanne.hodson@ocdem.ox.ac.uk

1Oxford Centre for Diabetes, Endocrinology and Metabolism, University of Oxford, Churchill Hospital, Oxford, U.K. 2Department of Public Health and Caring Sciences, Clinical Nutrition and Metabolism, Uppsala University, Uppsala, Sweden. 3Oxford Centre for Clinical Magnetic Resonance Research, University of Oxford, John Radcliffe Hospital, Oxford, U.K. 4Quebec Heart and Lung Institute, Laval University, Quebec, Canada. 5Institute for Clinical Chemistry, University Hospital Zurich and University of Zurich, Zurich, Switzerland. 6National Institute for Health Research Oxford Biomedical Research Centre, Oxford University Hospital Trusts, Oxford, U.K. 7Oxford Centre for Diabetes, Endocrinology and Metabolism, University of Oxford, Churchill Hospital, Oxford, U.K.

Intrahepatic Fat and Postprandial Glycemia Increase After Consumption of a Diet Enriched in Saturated Fat Compared With Free Sugars.

Diabetes Care. 2020 May;43(5):1134-1141. doi: 10.2337/dc19-2331.

IME 16-10234


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