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Gewichtszunahme zwischen Schwangerschaften und Adipositas bei Kindern

Eine prospektive Kohortenstudie aus dem Vereinigten Königreich zeigt, dass das Risiko für Adipositas im Alter von vier bis fünf Jahren für zweitgeborene Kinder erhöht ist, wenn ihre Mütter zwischen der ersten und zweiten Schwangerschaft deutlich an Gewicht zugenommen haben.

Adipositas bei Schwangeren hat langfristige gesundheitliche Folgen für ihre Kinder

Adipositas der Mutter wirkt sich langfristig nicht nur auf die eigene Gesundheit negativ aus, sondern auch auf die ihrer Kinder. Die Prävalenz von Adipositas bei Frauen im gebärfähigen Alter steigt weltweit. In England hat sie zum Beispiel von 7,6 Prozent im Jahr 1989 auf 15,6 Prozent im Jahr 2007 und weiter auf 22,2 Prozent im Jahr 2018/19 zugenommen. Gleichzeitig ist die Rate normalgewichtiger Schwangerschaften von 65,6 über 53,6 auf 46,3 Prozent zurückgegangen. Adipositas während der Schwangerschaft erhöht das Risiko von unerwünschten Schwangerschaftsergebnissen für Mutter und Kind. Sie kann darüber hinaus langfristig Gesundheitsprobleme beim Kind begünstigen, darunter Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes.

Während der Schwangerschaft zugenommenes Gewicht geht nach der Geburt nicht immer verloren, wodurch jede Schwangerschaft ein Risikofaktor für Übergewicht und Adipositas ist. Nach der Geburt wiegen Frauen im Durchschnitt ein halbes bis drei Kilogramm mehr als zuvor, bis zu einem Fünftel sogar deutlich mehr.

Ziel dieser Studie war es, Zusammenhänge zwischen der Gewichtszunahme zwischen der ersten und zweiten Schwangerschaft und dem Risiko für Übergewicht und Adipositas beim zweiten Kind aufzudecken.

Prospektive Kohortenstudie

Die Gesundheitsakten von 4789 Frauen in Hampshire wurden mit den Daten aus Gesundheitsuntersuchungen ihrer Kinder in Beziehung gesetzt. Körpergewicht und -größe der werdenden Mutter wurden jeweils beim ersten Untersuchungstermin der Schwangerschaften aufgezeichnet. Körpergröße und -gewicht der Kinder wurden im Alter von 4 bis 5 Jahren ermittelt und in den an Alter und Geschlecht angepassten BMI-Z-Score umgerechnet. Mit Regressionsanalysen wurden Zusammenhänge zwischen der mütterlichen Gewichtszunahme zwischen zwei Schwangerschaften und dem Risiko für Übergewicht und Adipositas beim zweiten Kind untersucht, zunächst in der Gesamtstichprobe und anschließend nach dem Ausgangs-BMI der Mütter stratifiziert.

Immer mehr Frauen sind zu Beginn der Schwangerschaft übergewichtig oder adipös

Von 4789 Frauen blieben 42,7 Prozent von einer zur nächsten Schwangerschaft gewichtsstabil. 33,5 Prozent hatten moderat (1–3 kg/m2) und 23,7 Prozent stark (≥3 kg/m2) zugenommen. Der durchschnittliche BMI der Mütter betrug in der zweiten Schwangerschaft bei Frauen mit konstantem Gewicht 24,1 kg/m2, bei Frauen mit moderater Gewichtszunahme 26,1 kg/m2 und bei Frauen mit starker Gewichtszunahme 31,1 kg/m2. Der Anteil der Frauen mit Übergewicht stieg in der zweiten Schwangerschaft leicht an, aber der Anteil mit Adipositas hat sich bei Frauen mit starker Gewichtszunahme von der ersten (18,3 %) zur zweiten (51,0 %) Schwangerschaft fast verdreifacht. Dreißig Prozent der Frauen, die gewichtsstabil blieben, hatten bei der zweiten Schwangerschaft Übergewicht oder Adipositas, verglichen mit 50 Prozent bei moderater und 88 Prozent bei starker Gewichtszunahme.

Frauen, die zwischen den Schwangerschaften stark zugenommen hatten, waren im Verhältnis jünger, rauchten häufiger, waren eher arbeitslos, hatten ein niedrigeres Bildungsniveau und längere Intervalle zwischen den Schwangerschaften und waren sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Schwangerschaft häufiger übergewichtig oder adipös als Frauen mit gleichbleibendem Gewicht.

Kinder von Müttern, die zwischen Schwangerschaften stark zugenommen haben, werden häufiger adipös

Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei den Zweitgeborenen im Alter von vier bis fünf Jahren betrug 15,9 Prozent bei Frauen, die zu Beginn der zweiten Schwangerschaft normalgewichtig waren, und 33,4 Prozent bei Frauen, die zu dem Zeitpunkt adipös waren. Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas beim Zweitgeborenen lag bei Kindern von Frauen, die zwischen Schwangerschaften stabil geblieben waren, bei 19,1 Prozent, bei moderater Gewichtszunahme bei 21,5 Prozent und bei Kindern von Frauen mit starker Gewichtszunahme bei 28,3 Prozent.

Ein höherer Anteil der Zweitgeborenen von Frauen mit starker Gewichtszunahme hatte Adipositas (12,0 %) im Vergleich zu Kindern von Frauen, die gewichtsstabil geblieben waren (6,9 %) oder moderat zugenommen hatten (7,5 %). Die Prävalenz von Übergewicht oder Adipositas beim zweiten Kind betrug 19,1 Prozent bei gewichtsstabilen Frauen gegenüber 28,3 Prozent bei Frauen mit 3 kg/m2 Gewichtszunahme.

Sowohl eine moderate als auch eine starke Gewichtszunahme war nur mit einem erhöhten Risiko für Adipositas bei den Kindern verbunden, wenn die Mütter in der ersten Schwangerschaft normalgewichtig gewesen waren. Die Beziehung blieb bei Adjustierung für Geburtsgewicht, Gestationsalter bei der Geburt, Gestationsdiabetes in der zweiten Schwangerschaft und Stillen erhalten (aRR 1,74; 95 % CI 1,07–2,83 für moderate und aRR 1,87; 95 % CI 1,18–3,01 für starke Gewichtszunahme). Bei Frauen mit Übergewicht oder Adipositas in der ersten Schwangerschaft fanden sich keine Hinweise auf einen Zusammenhang.

Fazit

Zweitgeborene Kinder von Müttern, die in der ersten Schwangerschaft normalgewichtig waren, ihre zweite Schwangerschaft aber mit einem deutlich höheren Gewicht begonnen hatten, waren im Alter von vier bis fünf Jahren häufiger adipös. Mütter, die zu Beginn der zweiten Schwangerschaft adipös waren, hatten ebenfalls häufiger Kinder, die im Vorschulalter adipös waren. Die Rückkehr zum Gewicht vor der Schwangerschaft und eine Begrenzung der Gewichtszunahme zwischen Schwangerschaften könnten langfristig die Gesundheit von Müttern und ihren Kindern fördern.

Quellen:
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Nida Ziauddeen1,2, Jonathan Y Huang3, Elizabeth Taylor4,5, Paul J Roderick4, Keith M Godfrey5,6, Nisreen A Alwan7,8,9; N.A.Alwan@soton.ac.uk

1School of Primary Care, Population Sciences and Medical Education, Faculty of Medicine, University of Southampton, Southampton, UK; 2NIHR Applied Research Collaboration Wessex, Southampton, UK; 3Singapore Institute for Clinical Sciences (SICS), Agency for Science, Technology and Research (A*STAR), Singapore, Singapore; 4School of Primary Care, Population Sciences and Medical Education, Faculty of Medicine, University of Southampton, Southampton, UK; 5NIHR Southampton Biomedical Research Centre, University of Southampton and University Hospital Southampton NHS Foundation Trust, Southampton, UK; 6MRC Lifecourse Epidemiology Unit, University of Southampton, Southampton General Hospital, Southampton, UK; 7School of Primary Care, Population Sciences and Medical Education, Faculty of Medicine, University of Southampton, Southampton; 8NIHR Applied Research Collaboration Wessex, Southampton; 9NIHR Southampton Biomedical Research Centre, University of Southampton and University Hospital Southampton NHS Foundation Trust, Southampton, UK.

Interpregnancy weight gain and childhood obesity: analysis of a UK population-based cohort.

Int J Obes (Lond). 2021 Oct 13. doi: 10.1038/s41366-021-00979-z.


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