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Globale Veränderungen der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie: Systematische Überprüfung und Metaanalyse

Die COVID-19-Pandemie hat sich weltweit auf die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt: Die übergreifende Auswertung von 22 internationalen Längsschnittstudien, an denen 14.216 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre teilnahmen, zeigte im Vergleich zum Niveau vor der Pandemie eine Abnahme der moderaten bis intensiven körperlichen Aktivität von Kindern von mehr als einer Viertelstunde pro Tag.

Weniger Bewegung im Lockdown

Während der COVID-19-Pandemie gab es in vielen Ländern staatlich verordnete Maßnahmen zur sozialen Distanzierung, was Kinder in der Ausübung sportlicher Aktivitäten stark einschränkte. So waren z. B. Spielplätze, Schwimmbäder und Sporthallen geschlossen und der Trainingsbetrieb eingestellt. Auch Schulschließungen, von denen weltweit 1,5 Milliarden Jugendliche betroffen waren, verringerten die körperliche Aktivität, da Schulwege, Pausenaktivitäten und Schulsport wegfielen. Gleichzeitig nahm die Nutzung digitaler Medien zu: Studien deuten darauf hin, dass sich die sitzende Bildschirmzeit im Vergleich zu vor der Pandemie verdoppelt hat.

Die Beschränkungen waren wichtig, um die Verbreitung von COVID-19 zu stoppen und eine Überlastung der Gesundheitssysteme zu verhindern. Sie hatten aber möglicherweise die unbeabsichtigte Folge, dass sie sich negativ auf die allgemeine Gesundheit auswirkten.

Heterogene Studienergebnisse zur Entwicklung der körperlichen Aktivität

Zu der Frage, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen ausgewirkt hat, gibt es stark variierende Studienergebnisse: Sie reichen von einer Abnahme der Bewegung um 90 Minuten bis zu einer Zunahme von 60 Minuten pro Tag während der Pandemie im Vergleich zu vorher. Klarheit soll diese Metaanalyse bringen, in der mit validierten Methoden die Veränderung der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen während der COVID-19-Pandemie ermittelt wurde.

Dafür wurden mehrere wissenschaftliche Datenbanken (PubMed, PsycInfo, SPORTDiscus, Web of Science, Scopus, CINAHL und MEDLINE) durchsucht, die zu 1085 Studien führten, von denen 22 Studien mit 46 unabhängigen Stichproben von 14.216 Teilnehmern im Alter von drei bis 18 Jahren (Durchschnittsalter 10,5 Jahre) in die Analyse eingeschlossen wurden. Die Heterogenität zwischen den Studien war moderat bis stark (τ = 36 %; 90 % Konfidenzintervall (KI) 21 bis 61 %).

Abnahme der körperlichen Aktivität während der Pandemie variierte nach Intensität

Der Gesamtmittelwert der Dauer körperlicher Aktivität war während der Pandemie unabhängig von der Menge an Bewegung vor der COVID-19-Pandemie um 20 Prozent niedriger (90 % KI -34 bis -4 %). Das heißt, dass die tägliche körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie im Schnitt um ein Fünftel abgenommen hat.

Insbesondere anstrengendere Aktivitäten wurden während der Pandemie weniger ausgeübt: Körperliche Aktivität von moderater bis hoher Intensität war im Schnitt um 32 Prozent zurückgegangen (90 % KI -44 bis -16 %). Dies entsprach einem Minus von 17 Minuten pro Tag – fast einem Drittel der täglich empfohlenen mäßigen bis intensiven Bewegung, die für 3- bis 18-Jährige zur Förderung einer guten körperlichen und psychischen Gesundheit als notwendig erachtet wird. Die Veränderungen für leichte körperliche Aktivität im Zuge der Pandemie waren unklar (-3 %; 90 % KI -21 bis +19 %).

Je größer die Zeitspanne zwischen der Erhebung vor und während der Pandemie war, umso größer fielen die Veränderungen aus. Das Autorenteam der Studie vermutet, dass sich die negativen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche im Laufe der Pandemie verstärkten.

Eine andere Metaanalyse deutet auf mögliche Folgen für die psychische Gesundheit von Jugendlichen hin: Demnach hatte die Prävalenz von depressiven Anzeichen und Angstsymptomen während der Pandemie im Laufe der Zeit zugenommen.

Förderung der körperlichen Aktivität als wichtige Gegenmaßnahme

Die Autoren warnen vor den längerfristigen Folgen der Pandemie-Maßnahmen für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichen Alters- und Entwicklungsstadien, insbesondere dem dauerhaften Beibehalten der geringen körperlichen Betätigung. Sie sehen einen dringenden Bedarf an Initiativen zur Förderung sportlicher Aktivitäten junger Menschen und empfehlen öffentliche Gesundheitskampagnen, die auf Kinder ausgerichtet sind, vielfältige Angebote machen und die Familie einbeziehen.

Quellen: 
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Neville RD1, Lakes KD2, Hopkins WG3, Tarantino G1, Draper CE4, Beck R1,5, Madigan S6,7; ross.neville@ucd.ie

1School of Public Health, Physiotherapy and Sports Science, University College Dublin, Dublin, Ireland; 2School of Medicine, Department of Psychiatry and Neuroscience, University of California, Riverside; 3Institute for Health and Sport, Victoria University, Melbourne, Australia; 4South African Medical Research Council Developmental Pathways for Health Research Unit, Department of Paediatrics, Faculty of Health Sciences, University of the Witwatersrand, Johannesburg, South Africa; 5School of Sport and Exercise Sciences, Liverpool John Moores University, Liverpool, United Kingdom; 6Department of Psychology, University of Calgary, Calgary, Alberta, Canada; 7Alberta Children's Hospital Research Institute, Calgary, Alberta, Canada.

Global Changes in Child and Adolescent Physical Activity During the COVID-19 Pandemic: A Systematic Review and Meta-analysis.

JAMA Pediatr. 2022 Jul 11:e222313. doi: 10.1001/jamapediatrics.2022.2313.


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