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Sauerstoff- und Substratverwertung von Frauen nach Krafttraining

In einer randomisierten Studie mit Versuchspersonen, die als eigene Kontrollen dienen, lassen sich bei trainierten jungen Frauen in der 2-stündigen Erholungsphase nach intensivem Krafttraining erhöhter Sauerstoffverbrauch (VO2) und ver-mehrte Fettoxidation nachweisen.

Krafttraining im Sinne von Fitnesstraining wird auch bei Frauen zunehmend beliebter. Ziel ist die verbesserte körperliche Gesamtverfassung, oft verbunden mit einer Gewichtsreduktion. Sportmediziner beurteilen den höheren Anteil an fettfreier Körpermasse bei weniger Körperfett, den höheren Grundumsatz und die höhere Knochendichte nach regelmäßigem Krafttraining positiv. Besondere Bedeutung kommt dem zusätzlichen Sauerstoffverbrauch in der Nach-Belastungsphase zu; er soll die Lipidoxidation in dieser Zeitspanne stimulieren. Nach Literaturangaben ist der Effekt in erster Linie abhängig von der Belastungsintensität, weniger von der Belastungsdauer. Die meisten Daten wurden an Männern erhoben; methodische Unterschiede beim Studienaufbau erschweren die Vergleichbarkeit zusätzlich.

Ziel der vorliegenden Studie ist es, bei mäßig trainierten (VO2max = 38,3+/-4,7 ml/kg/Min.), normalgewichtigen (BMI = 20,8+/-1,0 kg/m2) Frauen im Alter von 24-34 Jahren (n = 10) unter kontrollierten Bedingungen die Stoffwechseleffekte eines 45-minütigen Krafttrainings zu erfassen. Der Test wird bei allen Teilnehmerinnen in der follikulären Phase durchgeführt (1.-7. Tag nach Beginn der Menstruation), jeweils 48 Stunden nach dem letzten Training und 4-5 Stunden nach der letzten Mahlzeit. Alle Messungen finden zweimal statt, einmal unter Belastung, einmal unter gleichen Bedin-gungen ohne Belastung (entspanntes Sitzen = Kontrolle). Die Reihenfolge ist randomi-siert; zwischen den beiden Messungen liegt eine 48-stündige Ruhepause, d. h. Belastungs- und Kontrolltest finden zur gleichen Tageszeit statt. Die Belastung besteht aus 10 Trainingseinheiten mit je 10 Wiederholungen, die dreimal nacheinander absolviert werden, mit einer Pause von einer Minute nach jedem Durchgang.

Gemessen wird der Gasaustausch anhand von Sauerstoffverbrauch (VO2) und Koh-len-dioxidproduktion (VCO2) durch indirekte Kalorimetrie kontinuierlich während 185 Min. (20 Min. Ruhe vor der Belastung, 45 Min. Belastung bzw. entspanntes Sitzen, 120 Min. Ruhe nach der Belastung). Energieumsatz und Substratverbrauch werden aus VO2 und VCO2 ohne Einbeziehung der Stickstoffausscheidung berechnet. Die in der Vor-Belastungsphase und die beim Kontrolltest ermittelten Werte unterscheiden sich nicht signifikant; die Berechnungen erfolgen deshalb einheitlich mit Letzteren. Der belastungsbedingte, zusätzliche Sauerstoffverbrauch in der Nach-Belastungsphase (excess postexercise oxygen consumption = EPOC) wird berechnet als Differenz zwi-schen dem in dieser Phase gemessenen und dem Kontrollwert. Da überhöhte Serum-Lactatgehalte die Berechnung des Substratverbrauchs verfälschen können, wird vor Beginn des Tests, direkt danach und nach weiteren 5, 30, 60, 90 und 120 Minuten jeweils ein Tropfen Blut aus dem Finger zur Lactatbestimmung entnommen.

Die Testpersonen sind angehalten, ihre Ernährung während der Studie nicht zu ändern. Aus 3-tägigen Ernährungsfragebogen für die Tage vor dem Belastungs- bzw. Kontrolltest wird die Aufnahme an Energie und Hauptnährstoffen berechnet. Die Energieaufnahme liegt vor dem Belastungstest bei 2.092+/-248 kcal/d, vor dem Kontrolltest bei 2.072+/-360 kcal/d, davon jeweils 59+/-4% aus Kohlenhydraten, 19+/-2% aus Protein und 21+/-2% aus Fett.

Der Energieumsatz steigt in der Belastungsphase von ca. 50 kcal/45 Min. im Kontrolltest (Ruhephase) auf 155 kcal/45 Min. an; der Sauerstoffverbrauch bleibt bis zu 60 Min. nach Beendigung der Belastung erhöht und gleicht sich dann dem Wert der Kontrollgruppe an. Der Mehrverbrauch in der Nach-Belastungs-phase liegt bei 6,2 Liter; das entspricht einem Anstieg um 18,6%. Der Respiratorische Quotient (RQ) steigt sofort nach der Belastung auf >1, fällt dann steil ab auf 0,75 und bleibt bis zum Ende der 2-stündigen Nach-Belastungsphase signifikant niedriger als in der Kontrollphase (RQ 0,77 vs. 0,85). Die Lactatacidose von 6 mmol/l Serum am Ende der Belastung geht kontinuierlich zurück; der Lactatspiegel erreicht 90 Minuten nach Belastungsende den Normwert von 1 mmol/l. Ohne den störenden Einfluss eines erhöhten Serum-Lactatspiegels lässt sich so für die letzten 30 Minuten des Testprogramms über den RQ der Substratverbrauch berechnen. Die Fettoxidation liegt im Belastungstest um 79% höher als im Kontrolltest (29,2 vs. 16,3 kcal).

Die Studie bestätigt, dass mäßiges Krafttraining auch bei Frauen zu erhöhtem

Energieumsatz und gesteigerter Lipidoxidation nach Beendigung der Belastung führt. Mögliche biochemische Mechanismen werden diskutiert. In weiteren Untersuchungen muss geklärt werden, ob es sich um einen akuten Effekt handelt, oder ob regelmäßiges Training langfristig eine physiologisch relevante Veränderung der Relation von Körperfett zu fettfreier Körpermasse hervorrufen kann.

 


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