Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

Gut lachen mit gesunden Zähnen

Richtige Mundhygienefür gesunde Zähne und vitales Zahnfleisch

Unbeschwert essen, trinken und lachen mit gesunden Zähnen

Wie sich verschiedene Trainingsformen auf das Körpergewicht bei adipösen Menschen auswirken

Eine systematische Übersicht und Metaanalyse von 32 randomisierten kontrollierten Studien mit insgesamt knapp 5000 Teilnehmern kommt zu dem Ergebnis, dass aerobes Training am besten geeignet ist, um das Körpergewicht, den BMI und den Taillenumfang bei Adipositas zu reduzieren. Zusätzliches Krafttraining ist von Vorteil, da es darin unterstützt, Fett zu verlieren und Muskelmasse aufzubauen.

Empfehlungen zur körperlichen Aktivität

Von Adipositas spricht man, wenn der BMI (Body Mass Index) 30 kg/m² oder mehr beträgt. Innerhalb der letzten 40 Jahre hat die Anzahl adipöser Menschen weltweit um das sechsfache zugenommen – und so die Ausmaße einer Epidemie erreicht, die weitreichende Folgen für die Gesundheit hat, da Adipositas Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes, Krebs und andere chronische Erkrankungen begünstigt und die Sterblichkeit erhöht.

Die Kalorienzufuhr zu senken und die körperliche Aktivität zu erhöhen trägt maßgeblich dazu bei, dass eine negative Energiebalance erreicht wird, die einen Gewichtsverlust zur Folge hat. Dafür werden mindestens 150 Minuten Ausdauertraining von mäßiger Intensität pro Woche empfohlen. Krafttraining ist vermutlich weniger geeignet, um Gewicht zu verlieren. Dennoch wird es zusätzlich empfohlen, um Muskelmasse aufzubauen und die fettfreie Körpermasse zu erhöhen.

Hochintensives Intervalltraining, bei dem sich hohe Belastungen mit Erholungsphasen abwechseln, scheint den Vorteil mit sich zu bringen, dass bei kürzerer Trainingsdauer größere Effekte erreicht werden.

Um besser zu erfassen, mit welcher Trainingsmethode sich bei adipösen Personen ein Gewichtsverlust am besten erreichen lässt und auch neueste Studienergebnisse einzubeziehen, wurde eine systematische Übersicht mit Metaanalyse angefertigt.

Analyse geeigneter Studien bis September 2020

Drei Literaturdatenbanken (MEDLINE, Cochrane Central Register und Web of Science) wurden nach randomisierten kontrollierten Studien durchsucht, die bei Erwachsenen mit einem BMI ab 30 kg/m2 durchgeführt wurden und in denen Ausdauertraining, Krafttraining, eine Kombination aus beidem oder hochintensives Intervalltraining über mindestens sechs Monate hinweg zur Gewichtsreduktion eingesetzt wurden. Als Zielparameter wurden Veränderungen des Körpergewichts, Taillenumfangs, BMI, der Körperfettmasse oder der fettfreien Körpermasse erfasst.

Es wurden 32 geeignete Studien gefunden, die bis September 2020 veröffentlicht worden waren. Sie umfassten 35 Ergebnisreports von insgesamt 4774 Teilnehmern mit Adipositas, deren Daten einer Netzwerk-Metaanalyse unterzogen wurden. Die Sicherheit der Evidenz wurde nach gängigen Kriterien bewertet. (Grading of Recommendations Assessment, Development and Evaluation, GRADE).

Fast zwei Drittel der Studien waren in den USA durchgeführt worden, vier in Kanada, zwei in Tunesien, zwei in Korea und je eine in China, Dänemark und Israel. Der mittlere Basis-BMI variierte zwischen 30,0 und 37,2 kg/m2. Die Beobachtungsdauer betrug zwischen sechs und 18 Monaten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer variierte von 23,4 bis 74,1 Jahre, mehr als ein Drittel der Studien umfasste ältere Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren oder höher. Frauen machten im Durchschnitt 71,4 Prozent der Studienteilnehmer aus.

Aerobes Ausdauertraining hat die stärksten Effekte

21 Studienreports betrachteten Ergebnisse eines aeroben Ausdauertrainings (Joggen, Walken oder Radfahren von 20 bis 60 Minuten Dauer pro Einheit), acht die Effekte von Krafttraining und 14 eine Kombination aus beidem. Geeignete Studien, in denen über längere Zeit hochintensives Intervalltraining durchgeführt wurde, waren nicht darunter. In den meisten Studien dienten Personen ohne Sport oder mit unveränderter körperlicher Aktivität als Kontrollgruppe.

Das aerobe Ausdauertraining war im Vergleich zur Kontrollgruppe am besten geeignet, um Körpergewicht, BMI und Taillenumfang zu reduzieren (Körpergewicht durch Ausdauertraining durchschnittlich -2,18 kg; 95 % CI: -2,90 bis -1,46, mäßige Evidenzsicherheit; kombiniertes Training: -1,31 kg; 95 % CI: -2,21 bis -0,40, niedrige Evidenzsicherheit; Krafttraining -0,45 kg; 95 % CI: -1,45 bis 0,55, niedrige Evidenzsicherheit).

Kombiniertes Training eignete sich vor allem zur Senkung der Körperfettmasse (-1,92 kg; 95 % CI: -2,89 bis -0,96; Ausdauertraining: -1,54 kg; 95 % CI: -2,23 bis -0,85). Kombiniertes Training und Krafttraining steigerten die fettfreie Körpermasse am stärksten (+1,02 kg; 95 % CI: 0,27 bis 1,76 bzw. +1,01 kg; 95 % CI: 0,36 bis 1,66).

Fazit

Eine geringe bis mäßige Evidenzsicherheit unterstützt den Einsatz von aerobem Ausdauertraining zur Verbesserung von Körpergewicht, BMI, Taillenumfang und Fettmasse bei Adipositas im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne oder mit unveränderter körperlicher Aktivität. Ein signifikanter Unterschied beim Vergleich von Ausdauer- und kombiniertem Training war nicht zu beobachten. Krafttraining bietet aber einen zusätzlichen Nutzen für die Reduzierung der Körperfettmasse und für den Muskelaufbau, möglicherweise auch für den Blutdruck, die kardiorespiratorische Fitness, die Blutzuckerkontrolle und das Lipidprofil.

Die Ergebnisse dieser Netzwerk-Metaanalyse unterstützen die offiziellen Empfehlungen von wöchentlich mindestens 2,5 Stunden moderatem Ausdauertraining, ergänzt durch Krafttraining. Für die Behandlung von Übergewicht und Adipositas sollte dies zusätzlich von einer Ernährungsumstellung begleitet werden.

Quellen:
____________________________________________

Jakub Morze1,2, Gerta Rücker3, Anna Danielewicz2, Katarzyna Przybyłowicz2, Manuela Neuenschwander4, Sabrina Schlesinger4, Lukas Schwingshackl5; jakub.morze@uwm.edu.pl

1Department of Cardiology and Internal Diseases, University of Warmia and Mazury, Olsztyn, Poland; 2Department of Human Nutrition, University of Warmia and Mazury, Olsztyn, Poland; 3Institute of Medical Biometry and Statistics, Medical Center - University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Freiburg, Germany; 4Institute for Biometrics and Epidemiology, German Diabetes Center (DDZ), Leibniz Center for Diabetes Research, Heinrich Heine University Düsseldorf, Düsseldorf, Germany; 5Institute for Evidence in Medicine, Medical Center - University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Freiburg, Germany.

Impact of different training modalities on anthropometric outcomes in patients with obesity: A systematic review and network meta-analysis.

Obes Rev. 2021 Feb 23:e13218. doi: 10.1111/obr.13218


Auf dem Laufenden bleiben

Sie können den Wissenschaftlichen Informationsdienst (WID) als E-Mail-Newsletter (erscheint viermal jährlich) kostenlos abonnieren. Melden Sie sich dafür hier an: