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Zahnfehlstellungen als Risikofaktor für Plaque und Karies

Zahnfehlstellungen führen oft zur Malokklusion: Wenn die Zähne des Unter- und Oberkiefers nicht richtig ausgerichtet sind, ist der Kontakt zwischen den Zähnen nicht optimal. Dies kann nicht nur das Kauen beeinträchtigen, sondern auch die Zahnreinigung erschweren. In dieser Studie wurde gezeigt, dass Karies und Zahnplaque häufiger auftreten, wenn Zahnfehlstellungen vorliegen.

Zahnfehlstellungen wirken sich nicht nur auf das Kauen aus

Zahnfehlstellungen treten sehr häufig auf und können sich auf die Funktion und die Psyche auswirken: Es kann beispielsweise zu Problemen beim Beißen oder Sprechen kommen, zu Schmerzen am Kiefergelenk und zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens und des Selbstwertgefühls.

Einige Fehlstellungen erschweren das Entfernen von Zahnbelag, was auf Dauer Karies und Zahnfleischerkrankungen zur Folge haben kann. So wurde das Auftreten von Zahnfehlstellungen mit aufgrund von Karies fehlenden Zähnen in Verbindung gebracht. Um dies zu verhindern, ist eine frühzeitige kieferorthopädische Behandlung angezeigt.

Inwieweit Zahnfehlstellungen bei Schulkindern im Alter von 12 und 15 Jahren mit Dentalplaque und Karies einhergehen, war die Fragestellung dieser Studie.

Beurteilung des Karies-, Plaque und zahnästhetischen Index

Der zahnästhetische Index (Dental Aesthetic Index, DAI) wird häufig verwendet, um die Prävalenz und Schwere eines abnormen Bisses und den kieferorthopädischen Behandlungsbedarf abzuschätzen. Er berechnet sich aus den Ergebnissen verschiedener okklusaler Messungen (Abstand, offener Biss, Engstand, Unregelmäßigkeit, Overjet, fehlende Zähne). Ein Score bis 25 zeigt eine normale oder geringfügige Malokklusion an, die keine Behandlung erfordert; ein Score von 26 bis 30 steht für eine mäßige/deutliche Malokklusion (elektive Behandlung); ein Score von 31 bis 35 zeigt eine schwere Malokklusion an und ein Score ab 36 weist auf eine sehr schwere und beeinträchtigende Malokklusion. Jeder DAI ab 31 gilt als behandlungsbedürftig

Der DAI wurde bei zufällig ausgewählten Schulkindern bestimmt, um die Prävalenz von Zahnfehlstellungen auf Zusammenhänge mit der Karieserfahrung, Zahnplaque und soziodemografischen Variablen zu beurteilen. Die Querschnittsstudie umfasste 1453 spanische Schulkinder im Alter von 12 (n = 868) und 15 (n = 585) Jahren. Neben einer mündlichen Befragung zur Mundgesundheit erfolgten eine klinische Untersuchung zur Bestimmung des DAI und des Kariesindex DMFT sowie die Erhebung soziodemografischer Daten (Alter, Geschlecht, Schulform und Wohnort).

Häufigkeit von Zahnfehlstellungen unter 12- und 15-Jährigen

Die beiden Stichproben wurden getrennt analysiert, da sie sich in einigen Punkten statistisch signifikant unterschieden: Von den 12-Jährigen besuchten mehr eine öffentliche Schule und gehörten einer niedrigeren sozialen Schicht an, während die Karieserfahrung unter den 15-Jährigen zehn Prozent höher und der Plaqueindex 16 Prozent niedriger war als bei den jüngeren Kindern.

59,1 Prozent der 12-Jährigen und 49,4 Prozent der 15-Jährigen waren kariesfrei. Bei insgesamt 36,7 Prozent der Schüler wurden unbehandelte Zahnfehlstellungen festgestellt. Die durchschnittlichen DAI-Werte betrugen 24,78 unter den 12-Jährigen und 22,43 unter den 15-Jährigen. 17,2 Prozent der Schüler hatten eine schwere oder sehr schwere Malokklusion und 19,5 Prozent eine mittelschwere.

Karies und DAI sind miteinander assoziiert

Signifikante Unterschiede wurden zwischen den DAI-Kategorien und der Karieserfahrung (DMFT > 0) gefunden: In der Gruppe der 12-Jährigen hatten 26,4 Prozent der Schüler mit Karieserfahrung eine schwere oder sehr schwere Malokklusion gegenüber 15,3 Prozent unter denjenigen ohne Karies. In der Gruppe der 15-Jährigen hatten 65,6 Prozent der Schüler mit Karies keine Malokklusion gegenüber 75,9 Prozent in der Gruppe ohne Karies.

Die multivariate Regressionsanalyse zeigte nicht nur, dass Karies und Zahnplaque die am stärksten mit einer Malokklusion assoziierten Variablen waren, sondern dass Karies (OR = 1,5) und Zahnplaque (OR > 2) in beiden Gruppen Risikofaktoren für eine Malokklusion waren.

Fazit

Zusammenfassend zeigte diese Studie eine höhere Prävalenz von Malokklusion und Zahnplaque im Alter von zwölf Jahren. Es wurde festgestellt, dass in beiden Altersgruppen ein höheres Risiko für Karies und Zahnplaque besteht, wenn eine Malokklusion vorhanden ist.

Quellen:
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Paula Fernández-Riveiro1, Nerea Obregón-Rodríguez2, María Piñeiro-Lamas3, Almudena Rodríguez-Fernández1, Ernesto Smyth-Chamosa1,3, María Mercedes Suárez-Cunqueiro2,4; mariamercedes.suarez@usc.es

1Department of Psychiatry, Radiology, Public Health, Nursing and Medicine, Medicine and Dentistry School, Universidade de Santiago de Compostela, 15782 Santiago de Compostela, Spain; 2Department of Surgery and Medical Surgical Specialties, Medicine and Dentistry School, Universidade de Santiago de Compostela, 15782 Santiago de Compostela, Spain; 3Consortium for Biomedical Research in Epidemiology and Public Health (CIBER of Epidemiology and Public Health, CIBERESP), Instituto de Salud Carlos III, 28029 Madrid, Spain; 4Health Research Institute of Santiago de Compostela (IDIS), University Clinical Hospital of Santiago de Compostela (CHUS/SERGAS), 15782 Santiago de Compostela, Spain.

The Dental Aesthetic Index and Its Association with Dental Caries, Dental Plaque and Socio-Demographic Variables in Schoolchildren Aged 12 and 15 Years.

Int J Environ Res Public Health. 2021 Sep 16;18(18):9741. doi: 10.3390/ijerph18189741.


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