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Abnehmen ist durch intermittierendes Fasten ebenso möglich wie durch gewöhnliche Kalorienreduktion

Eine Metaanalyse randomisierter Kontrollstudien zeigt, dass intermittierendes Fasten sich ebenso zur Gewichtsreduktion und Verbesserung weiterer Parameter eignet wie eine gewöhnliche Kalorienreduktion. Demnach macht es keinen klinisch relevanten Unterschied, an welcher Stelle Kalorien eingespart werden.

 

Übergewicht und Adipositas beeinträchtigen weltweit die Gesundheit von fast zwei Milliarden Menschen. Übergewichtigen wird in der Regel geraten, ihre Kalorienzufuhr um 15 bis 30 Prozent zu reduzieren. Die Kalorienreduktion beeinflusst die Gesundheit in vielfacher Weise positiv und reduziert das Risiko für eine Reihe von chronischen Krankheiten einschließlich Krebs. Die dauerhafte Einschränkung fällt vielen Menschen jedoch schwer, und sehr oft kehren sie zu alten, ungünstigen Ernährungsmustern zurück.

Verschiedene Methoden des Fastens

Das intermittierende Fasten hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Vielen Menschen gelingt es dauerhaft, dem Regimen zu folgen, bei dem sich Phasen normaler Energiezufuhr mit Phasen von geringer oder ohne Energiezufuhr abwechseln – beispielsweise an zwei Fastentagen pro Woche („5:2-Diät“) oder alternierend an Tagen mit und ohne Nahrungszufuhr („4:3-Diät“). Zwei Methoden, die in dieser Übersichtsarbeit nicht berücksichtigt wurden, sind das „periodische Fasten“, bei dem mehr als zwei Tage lang keine Nahrung aufgenommen wird, sowie „zeitlich begrenztes Essen“, bei dem es sich um Fastenperioden innerhalb eines Tages handelt (wenn z. B. nur innerhalb von acht Stunden gegessen und die restlichen 16 Stunden keine Nahrung aufgenommen wird).

Ziel der Studie war es, die langfristigen Auswirkungen des intermittierenden Fastens mit denen einer unveränderten und kalorienreduzierten Ernährung zu vergleichen. In die Metaanalyse wurden randomisierte kontrollierte Studien von mindestens zwölf Wochen Dauer einbezogen, bei denen die Teilnehmer alternierend oder nach dem 5:2-Regimen fasteten. Als Kontrollgruppen dienten Teilnehmer, die sich unverändert oder kalorienreduziert ernährten. 

Durch Kalorienreduktion und intermittierendes Fasten nahmen die Teilnehmer ab

17 Studien mit insgesamt 1328 Teilnehmern gingen in die Metaanalyse ein. Sechs von ihnen waren in den USA, je drei in Großbritannien und Australien, zwei in Malaysia und je eine in Serbien, Norwegen und Deutschland durchgeführt worden. 15 Studien umfassten Gesunde und zwei Diabetiker. Nur in den Studien mit Diabetikern kam es bei einigen Teilnehmern zu bedeutenden Nebenwirkungen in Form von Hypoglykämien.

Im Vergleich zur gewohnten Ernährung verloren die Teilnehmer, die intermittierend gefastet hatten, durchschnittlich 4,8 kg an Körpergewicht (95 % CI: -5,46/-4,21) und 2,54 kg an Fettmasse (95 % CI: -3,78/-1,31). Ihr Bauchumfang reduzierte sich um 1,73 cm (95 % CI: ‑3,69/0,24). Körpergewicht, Fettmasse und Bauchumfang reduzierten sich geringfügig stärker als bei einer kalorienarmen Diät (Gewicht: -0,55 kg, 95 % CI: -1,01/-0,09; Fettmasse ‑0,66 kg, 95 % CI: -1,14/-0,19; Bauchumfang -0,57 cm, 95 % CI: -1,56/0,41). 

Auch Triglyzeride und der systolische Blutdruck verbesserten sich durch intermittierendes Fasten (-0,20 mmol/l, 95 % CI: -0,38/-0,03 bzw. -6,11 mmHg, 95 % CI: -9,59/-2,64). Im Vergleich zur üblichen Ernährung ergaben sich keine Effekte auf LDL-Cholesterin, Nüchternblutzucker und HbA1c. Die Auswirkungen einer kalorienreduzierten Diät waren ähnlich wie die des intermittierenden Fastens. Subgruppenanalysen ergaben keine Hinweise auf Zusammenhänge mit dem Geschlecht, dem Gesundheitszustand oder der Studiendauer.

Der Ausschluss von Studien mit einem hohen Verzerrungspotential führte ebenfalls zu ähnlichen Ergebnissen. Hier zeigte sich ein stärker ausgeprägter Effekt auf das Körpergewicht, die Körperfettmasse sowie den Bauchumfang. Die Teilnehmer hielten sich durchschnittlich zu 76 % (44–98 %) an die Vorgaben des intermittierenden Fastens und zu 62 % (32–78 %) an die der kalorienreduzierten Diät.

Die erreichte Gewichtsreduktion ist klinisch relevant

Das Ergebnis dieser Übersichtsarbeit deckt sich mit den Ergebnissen anderer Metaanalysen, die ergeben haben, dass intermittierendes Fasten sich zum Abnehmen eignet. Mit dem erreichten Gewichtsverlust von durchschnittlich 5,8 kg (Wertebereich ‑2,8 bis ‑11,9 kg) haben die meisten Teilnehmer mehr als fünf Prozent ihres Körpergewichtes verloren. Für Personen mit Übergewicht und Adipositas wird allgemein eine Reduzierung von 5-10 Prozent des Körpergewichtes angestrebt, um das Risiko für chronische Erkrankungen zu senken. Beispielsweise halbierte einer anderen Studie zufolge ein Gewichtsverlust von fünf Kilogramm das Diabetes-Risiko bei gefährdeten Menschen. Eine Abnahme des systolischen Blutdrucks um ca. 10 mmHg reduzierte das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen um 20 Prozent, das einer koronaren Herzerkrankung um 17 Prozent, für Schlaganfall um 27 Prozent und für Herzinsuffizienz um 28 Prozent. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass intermittierendes Fasten Körpergewicht, Körperfettmasse und einige Marker für chronische Erkrankungen in ähnlichem Ausmaß reduziert wie eine kalorienreduzierte Diät und diese im Vergleich zu einer üblichen Ernährungsweise verbessert. Entscheidender als das Diätregime ist demnach die negative Kalorienbilanz, um an Körpergewicht zu verlieren. Auch wenn körperliche Aktivität nicht Gegenstand der Untersuchung war, weisen die Autoren darauf hin, dass Sport zusätzlich zur Ernährungsänderung die Ergebnisse weiter verbessert und dem Verlust von Muskelmasse entgegenwirkt.

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Quellen:

Schwingshackl, L. 1, Zähringer, J.1, Nitschke, K.1, Torbahn, G.2, Lohner, S.3, Kühn, T.4, Fontana, L.5,6, Veronese, N.7, Schmucker, C.1, & Meerpohl, J. J.1,8; schwingshackl@ifem.uni-freiburg.de

1 Institute for Evidence in Medicine, Medical Center - University of Freiburg, Faculty of Medicine, University of Freiburg, Freiburg, Germany; 2 Institute for Biomedicine of Aging, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Nuremberg, Germany; 3 Cochrane Hungary, Clinical Center of the University of Pécs, Medical School, University of Pécs, Pécs, Hungary; 4 German Cancer Research Center (DKFZ), Division of Cancer Epidemiology, Heidelberg, Germany; 5 Faculty of Medicine and Health and Charles Perkins Centre, University of Sydney, Sydney, NSW, Australia; 6 Department of Clinical and Experimental Sciences, University of Brescia, Brescia, Italy; 7 Primary Care Department, Azienda ULSS 3 Serenissima, Venice, Italy; 8 Cochrane Germany, Cochrane Germany Foundation, Freiburg, Germany.

Impact of intermittent energy restriction on anthropometric outcomes and intermediate disease markers in patients with overweight and obesity: systematic review and meta-analyses.

Crit Rev Food Sci Nutr. 2020;1-12. doi:10.1080/10408398.2020.1757616

IME 16-10228


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