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Acidogenes Potential von Fructo-Oligosacchariden: Inkubationsstudien und Plaque-pH-Studien

Als Fructo-Oligosaccharide (FOS) bezeichnet man synthetische Oligosaccharide, die in zunehmendem Umfang in der Lebensmittelherstellung eingesetzt werden. Ausgangssubstanzen sind Saccharose und Insulin; mit Hilfe der Fructofuranosidase entsteht eine Fructose-Kette (n <5), verknüpft mit einem Molekül Saccharose. FOS haben gesundheitliche Vorteile, da sie das Wachstum der wünschenswerten Darmflora fördern. Viele der Bakterienstämme im Colon, die FOS metabolisieren, finden sich auch in der Zahn-Plaque. Ziel dieser Arbeit war deshalb die Bestimmung des acidogenen Potentials der FOS (Actilight 950P, Beghin-Meiji Industries, Frankreich).

19 repräsentative Stämme der in der Mundhöhle vorkommenden Streptokokken, Lactobacillen und Bifidobakterien wurden über Nacht mit 0,5%iger FOS inkubiert; anschließend wurde der pH-Wert gemessen. Alle Bakterienstämme verstoffwechselten FOS; der niedrigste pH-Wert wurde mit Lactobacillus paracasei erzielt.

Bei 10 erwachsenen Testpersonen wurde der pH-Wert der Plaque nach Mundspülung mit 5%-iger Lösung von FOS, Sorbit oder Saccharose ermittelt. Das acidogene Potential wurde aus dem jeweils niedrigsten erreichten pH-Wert und der Fläche unterhalb der zeitabhängigen pH-Kurve berechnet. Die statistische Sicherung der Unterschiede zwischen FOS und den Kontrollsubstanzen erfolgte mit der WilcoxonTestmethode. Das acidogene Potential von FOS und Saccharose unterschied sich im Medianwert nicht signifikant (17,5 bzw.16,2; Schwankungsbreiten: 8,6-34,7 bzw. 0,1-30,5); der Wert lag jedoch signifikant höher als der für Sorbit (0,2; Schwankungsbreite: -6,5-4,4; p = 0,04). Der niedrigste mediane pH-Wert nach FOS lag mit 6,3 (5,5-6,6) signifikant unter dem für Sorbit mit 6,7 (6,5-7,3; p = 0,03) und über dem für Saccharose (5,5; Schwankungsbreite: 5,3-6,1; p = 0,03).

Die Ergebnisse deuten auf eine kariogene Wirkung der FOS hin. Allerdings müssen für die Abschätzung des Karies-Risikos FOS-haltiger Lebensmittel die Verzehrsform und die orale Clearance mitberücksichtigt werden.

 


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