Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

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Appetit und Essverhalten adipöser und nicht-adipöser Personen im Zusammenhang mit totalem Fasten

Appetit, Hunger, Sättigungsgefühl und Essverhalten von Frauen mit BMI > bzw. <30 werden vor, während und nach einer 9-tägigen Fastenperiode erfragt. Der Appetit scheint vom Körpergewicht abhängig zu sein; er ist bei den Adipösen signifikant höher als bei den Normalgewichtigen.

Nach Ansicht verschiedener Autoren könnte ein Defekt im Appetitzentrum die Regulation der Nahrungsaufnahme bei Adipösen beeinträchtigen. Bisher gibt es keine kontrollierten Studien, die diese These bestätigen oder widerlegen. Bei Untersuchungen zum Hunger- und Sättigungsgefühl des Menschen dient in der Regel die jeweils aufgenommene Nahrungsmenge als Indikator. Nur wenige Studien sind bekannt, in denen das Appetitverhalten im Fastenzustand oder während der Einnahme extrem energiearmer Kostformen ermittelt wurde, und auch dann fehlt der Bezug zum Körpergewicht der Testpersonen.

 

Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie weit das Körpergewicht Hunger, Sättigung, Appetit und Essverhalten beeinflusst. Testpersonen (TP) sind 18 stoffwechselgesunde Frauen mit dem erklärten Wunsch abzunehmen, davon n = 7 mit erheblichem Übergewicht (BMI 35±1,5; 31,4±15,2 Jahre) und n = 11 an der Obergrenze des Normalgewichts (BMI 24,6±1,8; 25,5±7,9 Jahre). Die Studie gliedert sich in eine 3 tägige Einführungsphase, in der die Nahrungszufuhr auf 800-400 kcal/d gesenkt wird (Tage -3-0), die eigentliche Testphase - 9 Tage totales Fasten, Wasser und Kräutertee ad libitum; asiatische, physikalische Therapien (Ohrakupunktur, Phototherapie, Kalt- und Heißwasserbehandlung, Klopfmassage, adapiert an die physische Kondition der jeweiligen TP; Tage 1-9), ein 3-tägiges Fastenbrechen mit 200 kcal/d (Tage 10-12) und die Realimentation mit energiearmer Kost (400-1.000 kcal/d; Tage 13-27). Totales Fasten und Fastenbrechen finden stationär statt unter ärztlicher und diätetischer Kontrolle, Einführung und Realimentation ambulant. Körpergewicht und Größe der TP werden am Tag 0, weitere 4 x im Abstand von jeweils 3 Tagen und nochmals am Ende des Tests (Tag 27) gemessen.

2 Fragebogen sollen Auskunft geben über das Essverhalten der TP und das aktuelle Appetit- und Sättigungsempfinden während der Fastenperiode. Die Antworten werden auf einer 10 Punkte Skala von ?überhaupt nicht? bis ?sehr stark? notiert.

  • Three Factor Eating Questionnaire = TFEQ [Stunkard, A. J., Messick, S.: The three-factor eating questionnaire to measure dietary restraint, disinhibition and hunger. J. Psychosom. Res. 29 (1985), 71-83], ein Fragebogen zur Charakterisierung des Essverhaltens (gezügelt, gefühlsbestimmt, vom Hunger geleitet). Die TFEQ-Daten werden am Tag 0 und nochmals am Tag 27 der Studie erhoben.
  • Visual Analog Scale = VAS [Burley, V. J. et al.: Across-the-day monitoring of mood and energy intake before, during and after a very-low calorie diet. Amer. J. Clin. Nutr. 56 (1992), 277S-278S]; das aktuelle Hunger- und Sättigungsgefühl, das aktuelle Verlangen nach Nahrung und die voraussichtlich verzehrte Menge werden erfragt. Dieser Fragebogen wird den TP während der Fastenperiode (Tage 1-9) 3 x täglich vorgelegt (11.30, 14.00 16.00 Uhr).

Die Fastenkur (Tage 0-27) bewirkt in beiden Testgruppen eine signifikante Gewichtsabnahme, bei den Übergewichtigen im Mittel 7,4, bei den Normalgewichtigen 6,7 kg; der BMI sinkt auf 32,0±1,7 und 22,0±1,8. (p 0,0001).

 

Im Essverhalten (TFEQ) zeigen sich zu Studienbeginn keine Unterschiede zwischen den Gewichtsgruppen; am Ende der Studie geben die Normalgewichtigen an, weniger Hunger zu haben. Der Unterschied ist jedoch nur schwach signifikant (p <0,0828). Beide Gruppen belegen am Ende der Studie gezügeltes Essen mit höheren und gefühlsbetontes Essen mit niedrigeren Punktzahlen als zu Beginn.

 

Eindeutig unterschiedlich entwickeln sich die VAS. Zu Fastenbeginn liegen Sättigungsgefühl, Hunger, Verlangen zu essen und die geschätzte Verzehrsmenge, wenn jetzt Nahrung angeboten würde, bei Normal- und Übergewichtigen in einem mittleren Bereich. Die 3 letzten Parameter nehmen im Verlauf der Fastentage bei den Normalgewichtigen kontinuierlich ab, bei den Übergewichtigen steigen sie an. Nur das Gefühl, gesättigt zu sein, geht gegen Ende der Fastenperiode (Tage 6-9) in beiden Gruppen gleichermaßen geringfügig zurück. Tageszeitliche Unterschiede lassen sich für keinen der erfragten Parameter erkennen.

 

Die Ergebnisse deuten auf ein verändertes Appetit- und Hungergefühl bei Adipositas, zumindest mit der gewählten Versuchsanordnung (totales Fasten). In Anbetracht der kleinen Zahl der TP und ihrer Auswahl (ausschließlich Freiwillige mit hoher Motivation zur Gewichtsabnahme) lassen sich jedoch keine endgültigen Aussagen machen. Abweichende Ergebnisse anderer Autoren mit extrem energie-armer Diät (very low calorie diet = VLCD), werden diskutiert.


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