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Auswirkung von Schichtarbeit auf den Body-Mass-Index: systematische Überprüfung und Metaanalyse von Beobachtungsstudien

Diese systematische Übersicht und Metanalyse zeigt, dass Schichtdienst mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) einhergeht. Dies trifft insbesondere auf Männer zu, die seit mehr als 13 Jahren in Schichten arbeiten. Auch in bestimmten Berufsgruppen wie im Flug- und Nahverkehr, bei der Post sowie im Sicherheits- Feuerwehr- und Polizeidienst scheint das Risiko erhöht zu sein.

Schichtarbeit und ihre möglichen Auswirkungen auf die Gesundheit

Derzeit arbeitet fast ein Fünftel der weltweiten Arbeitskräfte im Schichtdienst, wobei etwa 20 Prozent der europäischen und amerikanischen Beschäftigten nachts arbeiten.

Schichtarbeitende müssen ihren Schlaf- und Essensrhythmus aufgrund der wechselnden Arbeitszeiten kontinuierlich ändern, was sie anfälliger für einen gestörten Tagesrhythmus, Schlafmangel und gesundheitsschädliche Auswirkungen wie metabolisches Syndrom, Adipositas und bestimmte Krebsarten macht. So wird Schichtarbeit in wissenschaftlichen Studien mit einer Beeinträchtigung des Fett- und Glukosestoffwechsels in Verbindung gebracht. Ein unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus kann sich zudem negativ auf Hormone auswirken, die an der Appetitregulation beteiligt sind. Gleichzeitig verringert Schichtarbeit die Möglichkeit zur Teilnahme an Sport und körperlicher Aktivität und geht häufig mit ungünstigen Essgewohnheiten einher. All dies prädisponiert Personen in Schichtarbeit für ein höheres Körpergewicht.

In dieser Metaanalyse sollte daher untersucht werden, ob Schichtarbeitende einen höheren BMI haben als Personen, die zu üblichen Tageszeiten arbeiten. Dabei wurde auch beleuchtet, ob die Dauer der Schichtarbeit, das Geschlecht und die Art der Arbeit den BMI beeinflussen.

Eine allgemeine Definition für Schichtarbeit gibt es nicht

Die Metaanalyse wurde im International Prospective Register of Systematic Reviews (Prospero) unter der Nummer CRD42020129915 registriert und nach gängigen Richtlinien (PRISMA) durchgeführt.

In die Metaanalyse wurden Kohorten- oder Querschnittsstudien bis Oktober 2023 aus anerkannten Fachzeitschriften einbezogen, die Tagarbeitende ohne Schicht-, Rotations- oder Nachtarbeit als Kontrollgruppe verwendeten, Mittelwert und Standardabweichung oder Standardfehler des BMI bei Schicht- und Tagarbeit sowie Beschäftigungsdauer und Alter der Beschäftigten nannten.

Da es keine allgemein anerkannte Definition für Schichtarbeit gibt, wurde sie als Arbeit außerhalb von Montag bis Freitag von 6.00 bis 18.00 Uhr definiert. Dabei wurde nach Nachtschicht und Abend- oder Nachmittagsschicht unterschieden.

Die Beschäftigungsdauer in Schichtarbeit wurde in zwei Kategorien mit weniger oder mehr als 13 Jahren unterteilt. Außerdem wurden bestimmte Arten von Arbeit betrachtet (z. B. Flugverkehr, Feuerwehrleute, Polizeidienst, Sicherheitspersonal, öffentlicher Nahverkehr, Müllabfuhr, Arbeitskräfte in der Öl- und Gasindustrie).

Studiencharakteristika

63 Studien mit insgesamt 693.449 Personen (144.552 in Schichtarbeit und 548.897 in Tagarbeit) erfüllten die Einschlusskriterien und wurden in die Endanalyse einbezogen. Alle enthaltenen Artikel wurden nach 1988 veröffentlicht.

Im Allgemeinen waren die 52 Querschnittsstudien von etwas besserer Qualität als die 11 Kohortenstudien (6,51 vs. 6,27 Punkte, Wertebereich 2 bis 9). 35 Studien (56 %) hatten eine gute Qualität (7 bis 9 Punkte), 26 Studien (41 %) eine mittelmäßige Qualität (4 bis 6 Punkte) und 2 (3 %) eine schlechte Qualität. Es gab keinen signifikanten Publikationsbias.

Der BMI ist bei Männern in Schichtarbeit höher als bei Tagarbeit

Der mittlere BMI bei Menschen in Schichtarbeit lag bei den einzelnen Studien zwischen 20,49 ± 2,62 kg/m2 und 30,0 ± 4,28 kg/m2, während er bei Tagarbeit zwischen 19,73 ± 1,92 kg/m2 und 30,6 ± 6,9 kg/m2 betrug. Die Metaanalyse ergab einen signifikanten Effekt von Schichtarbeit auf den BMI (Standardmittelwertdifferenz (SMD): 0,10 kg/m2; 95 %‑KI: 0,07 bis 0,13; p < 0,001). Die Subgruppenanalyse ergab, dass Schichtarbeit den BMI bei Männern signifikant erhöhte (SMD: 0,10 kg/m2; 95 %-KI: 0,04 bis 0,17; p = 0,0018), außerdem bei Personen mit mehr als 13 Jahren Schichtarbeitserfahrung (SMD: 0,14 kg/m2; 95 %-KI: 0,10 bis 0,18; p < 0,001) und bei Industriearbeitern (SMD: 0,12 kg/m2; 95 %-KI: 0,05 bis 0,19; p = 0,0012) sowie Beschäftigung im Flug- und Nachverkehr, Sicherheits- Feuerwehr- und Polizeidienst (SMD: 0,12 kg/m2; 95 %-KI: 0,07 bis 0,16; p < 0,001). Bei Frauen und Personen, die seit weniger als 13 Jahren im Schichtdienst arbeiten, war kein Effekt auf den BMI erkennbar.

Quellen:
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Łagowska K1, Kuleta-Koberska A1, Michalak M2, Bajerska J1; joanna.bajerska@up.poznan.pl

1Department of Human Nutrition and Dietetics, Poznań University of Life Sciences, Wojska Polskiego, Poznań, Poland; 2Department of Computer Sciences and Statistics, Poznań University of Medical Sciences, Poznań, Poland.

The effect of shift work on body mass index: A systematic review and meta-analysis of observational studies.

Am J Hum Biol. 2024 Jan 8:e24041. doi: 10.1002/ajhb.24041.


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