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Beweis für das Vorhandensein einer adaptiven Thermogenese beim Gewichtsverlust

Der Ruhe-Energieumsatz (RU) adipöser Männer und Frauen sinkt im Verlauf eines Gewichtsreduktionsprogramms mit energiereduzierter Kost stärker ab, als die Veränderung der Körperzusammensetzung erwarten lässt. Die Differenz zwischen vorberechnetem und tatsächlichem RU wird auf adaptive Thermogenese zurückgeführt.

Der Ruheumsatz (RU) des Menschen lässt sich ermitteln aus der fettfreien Körpermasse, dem Körperfett und, davon abhängig, der Körperoberfläche. Bei Personen mit geringer bis mäßiger körperlicher Aktivität macht der RU den mengenmäßig größten Anteil des Energieverbrauchs aus, so dass bereits eine geringe prozentuale Änderung deutliche Auswirkungen auf die Energiebilanz haben kann. Akuter Gewichtsverlust durch energiereduzierte Kost und/oder vermehrte körperliche Aktivität senkt den RU, und zwar häufig stärker als aufgrund der geänderten Körpermasse zu erwarten ist. In der Adipositas-Therapie kommt diesem Phänomen praktische Bedeutung zu.

Die vorliegende Studie hat das Ziel, die Abweichungen vom vorberechneten RU bei Gewichtsverlust unter kontrollierten Bedingungen zu messen und Vorhersagen über die Höhe der Abweichung bei Übergewichtigen zu machen, die sich einer Reduktionskost mit dem Ziel der Gewichtsreduktion unterziehen wollen.

15 Männer und 20 Frauen im Alter von 44,3 +/-1,7 bzw. 41,4 +/-1,1 Jahren nehmen an der 15-wöchigen Reduktionskur teil. Lebensmittel können aus einer vorgegebenen Liste frei gewählt werden. Die Energieaufnahme liegt 700 kcal/d unter dem berechneten Bedarf; sie wird bei unzureichendem Gewichtsverlust (< 1kg/14 Tage) weiter abgesenkt. Jeder 5. Teilnehmer erhält zusätzlich 60mg Fenfluramin/d, die anderen ein Placebo. (Anm.: Das Medikament wird während der Studie vom Markt genommen; alle Testpersonen werden eingehend kardiologisch untersucht ? ohne Befund. Auswirkungen auf den RU werden nicht beobachtet). Der RU wird durch indirekte Kalorimetrie morgens nüchtern nach 12-stündiger Nahrungskarenz, die Körperdichte hydrodensitometrisch bestimmt und daraus der prozentuale Fettanteil berechnet. Körperfett und fettfreie Körpermasse werden aus Körpergewicht und prozentualem Fett-anteil berechnet. Die Messungen finden zu Studienbeginn, nach 2 und 8 Wochen sowie 2-4 Wochen nach Beendigung der Studie statt, nachdem sich das Körpergewicht stabilisiert hat.

Als Kontrolle dienen repräsentativ aus der Bevölkerung ausgewählte Männer (n = 112) und Frauen (n = 166), an denen die gleichen Messungen durchgeführt werden wie an den Testpersonen, jedoch ohne Eingriff in die Ernährung. In einer multiplen Regressionsanalyse wird der erwartete RU berechnet unter Einbeziehung von Alter, fettfreier Körpermasse und Körperfett als unabhängige Variable. Zur Überprüfung, ob die Vorausberechnung des RU auch bei Übergewichtigen mit den tatsächlichen Werten übereinstimmt, werden die Kontrollpersonen nach dem BMI 3 Gewichtsgruppen zugeordnet (<25kg/m2; 25-30kg/m2 und >30kg/m2). Der vorausberechnete RU (kJ/Min.) unterscheidet sich in allen 3 Gewichtsgruppen der Kontrollen nicht signifikant von dem gemessenen; die Berechnungsmethode wird somit als geeignet für das vorliegende Studiendesign angesehen.

Körpergewicht, Körperfett und Körpermasseindex (BMI) der Kontroll-Frauen liegen bis zum Ende der Studienperiode signifikant unter den Werten der Testgruppe, bei den Männern gleichen sich die Werte der Test- und der Kontrollgruppe im Verlauf der Studie an; ab der 8. Studienwoche sind die Unterschiede nicht mehr signifikant. Die fettfreie Körpermas-se ist bei den Teilnehmern der Test- und der Kontrollgruppe nahezu identisch.

Das Gewichtsreduktionsprogramm führt bei Männern und Frauen zur Reduzierung von Körperfett und BMI; die fettfreie Körpermasse bleibt nahezu unverändert. Der gemessene RU (kJ/Min.) der Männer geht im Verlauf der Studie kontinuierlich zurück; er liegt unter dem berechneten Wert (signifikant in Woche 8). Bei den Frauen bleibt er während der gesamten Studiendauer nahezu unverändert, der berechnete RU liegt bei Studienbeginn und bei Studienende signifikant, in der 2. und 8. Woche tendenziell niedriger. Die Extrapolation der RU-Werte auf kJ/24h zeigt für beide Geschlechter bei den berechneten Werten einen vergleichsweise geringen, aber kontinuierlichen Abfall von Sudienbeginn bis zur letzten Messung 2-4 Wochen nach Studienende. Die gemessenen Werte liegen weit darunter mit einem Tiefstwert in der 8. Woche (Männer: -1.265 kJ/24h vs. ?312kJ/24h; Frauen: -804kJ/24h vs. ?190 kJ/24h). Sie steigen dann wieder an und erreichen bei Frauen am Ende der Messperiode den berechneten Wert, bei Männern bleiben sie etwas darunter.

Die Ergebnisse bestätigen die vielfachen Beobachtungen, wonach der Ruheumsatz in Phasen der Gewichtsreduktion stärker zurückgeht, als nach der Berechnung aus der Körperzusammensetzung zu erwarten ist. Auslöser ist offensichtlich die unterkalorische Ernährung, die kompensatorisch eine adaptive Herabsetzung der Thermogenese zu einem Zeitpunkt induziert, an dem sich Veränderungen des Körpergewichts/Körperfetts noch nicht bemerkbar machen. Bei ausgeglichener Energiebilanz nach Stabilisierung des Körpergewichts kehrt die Thermogenese wieder auf ihren ursprünglichen Wert zurück. Gemessene und berechnete RU-Werte liegen dann wieder beieinander. Der Abfall des RU zu Beginn einer Gewichtsreduktion ist besonders ausgeprägt bei Personen mit hohem Ausgangs-RU und niedriger fettfreier Körpermasse; er kann die angestrebte Gewichtsreduktion erheblich erschweren.

 


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