Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

Gut lachen mit gesunden Zähnen

Richtige Mundhygienefür gesunde Zähne und vitales Zahnfleisch

Unbeschwert essen, trinken und lachen mit gesunden Zähnen

Bewertung der Zahngesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Einfluss auf Zahnbehandlungskosten und die Häufigkeit von Zahnarztbesuchen

Ein pragmatisch aufgebautes Beratungsprogramm zur Verbesserung der Zahngesundheit und zur Verringerung der Kosten für Zahnbehandlung wird vorgestellt am Beispiel der Mitarbeiter einer Schiffswerft.

Mundhygiene und Maßnahmen zur Prävention von Parodontose sind elementare Voraussetzungen für die Zahngesundheit. Der Arbeitsplatz, an dem die meisten Menschen über Jahre mehr als die Hälfte ihrer verfügbaren Zeit verbringen, erweist sich als geeigneter Ort für Beratungs- und Erziehungsprogramme zur Zahngesundheit beim Erwachsenen. Japan verfügt damit über gute Erfahrungen. Die Teilnahme an den Maßnahmen ist freiwillig, die Kosten übernimmt der Arbeitgeber, im Gegenzug profitiert er von selteneren Arbeitsausfällen durch Zahnarztbesuche und über niedrigere Krankenkassenbeiträge von Einsparungen bei Zahnbehandlungskosten.

Am Beispiel einer Schiffswerft, die seit 1989 ein Präventionsprogamm für Mund- und Zahngesundheit unterhält, wird die Effektivität, gemessen an der Zahl der Zahnarztbesuche und der dadurch entstandenen Kosten, untersucht. Die Studie erstreckt sich über vier Jahre: das Jahr vor Teilnahme am Programm, das Einführungsjahr und die beiden folgenden Jahre, in denen der Mitarbeiter in das Programm eingebunden ist. Ausgewertet wird der Zeitraum von 1992/93 bis 1997 mit 87 männlichen Teilnehmern im Alter von 20 bis 55 Jahren. Als Kontrolle dienen Arbeitskollegen in vergleichbaren Tätigkeitsbereichen, die nicht am Programm teilnehmen. Die Zahnbehandlungskosten werden aus der Abrechnung der Krankenkasse ermittelt und in vier Kategorien unterteilt: 0 (keine), 1-20.000 ¥ (niedrig), 20.000-50.000 ¥ (mäßig) und >50.000 ¥ (hoch).

Das drei Monate dauernde Programm beginnt mit der 5-minütigen, standardisierten Grunduntersuchung zur Mund- und Zahngesundheit durch eine Prophylaxehelferin (dental hygyienist). Es folgen die Einführung in die Grundlagen der Mundhygiene mit Demonstration des richtigen Zähneputzens, der Verwendung von Zahnseide u. ä. (diese Instruktion findet in Kleingruppen von fünf Personen statt, jeweils in den Arbeitspausen; Dauer: 10 Minuten) und vier Einzelberatungen von jeweils 10 Minuten, in denen die Befunde der Erstuntersuchung kommentiert und individuelle Empfehlungen erarbeitet werden.

Nach Abschluss der Eingangsphase folgen Diskussionsrunden von jeweils 20 Minuten mit einem Zahnarzt und einer Prophylaxehelferin, die in regelmäßigen Abständen in den Mittags-pausen stattfinden. Jeder Teilnehmer erhält ein Informationsblatt mit auf den Ergebnissen der Eingangsuntersuchung basierenden spezifischen Ratschlägen. In den nächsten zwei Jahren werden die Teilnehmer alle sechs Monate zu einer Zahn-Vorsorgeuntersuchung aufgefordert, wobei evtl. aufgetretene Probleme besprochen werden. Zahnbehandlung findet im Rahmen des Programms nicht statt; im Bedarfsfall muss ein externer Zahnarzt aufgesucht werden.

Vor Beginn der Studie liegen sowohl die Kosten für Zahnbehandlung als auch die Häufigkeit der Zahnarztbesuche bei den Teilnehmern des Programms höher als in der Kontrollgruppe; der Unterschied verstärkt sich noch im ersten Jahr nach der Teilnahme am Programm. Dann ändert sich die Situation. In der Kontrollgruppe bleibt die Zahl der Zahnarztbesuche praktisch unverändert, wobei die Zahl der kostenintensiven Behandlungen (Kategorie 'hoch')zu Lasten der weniger aufwendigen Behandlungen (Kategorie 'niedrig') steigt. Die Gesamtkosten steigen. Bei den Teilnehmern des Programms ist ein deutlicher Rückgang der Zahnarztbesuche im Vergleich zum Interventionsjahr zu verzeichnen; kostenintensive Behandlungen gehen insbesondere im 3. Jahr signifikant zurück, die Zahl der Behandlungen der Kategorie 'mittel' steigt an. Die Folge ist eine deutliche Kostensenkung.

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Präventionsprogramme zur Zahngesundheit am Arbeitsplatz nicht nur als gesundheitspolitische und soziale Maßnahme wünschenswert sind, sondern durch ihren Beitrag zur Senkung der Krankheitskosten auch im Rahmen des Kostenmanagements der Unternehmen Beachtung verdienen.

 


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