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Die Nährstoffaufnahme als Instrument zur Vorhersage des Körpergewichts von Europäern mit Typ 1 Diabetes

Die Korrelation von abdominellem Übergewicht, gemessen an der Taillen-/Bundweite, der Relation von Taillen-/Bund- zu Hüftweite und dem Körpermasse-Index, mit dem prozentualen Anteil an Fett, insbesondere gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Ballaststoffen und Alkohol in der Kost lässt sich in Europa auch für Typ 1 Diabetiker nachweisen.

Die Bedeutung des Übergewichts als Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und andere chronische Erkrankungen ist unbestritten. In den meisten europäischen Ländern stieg die Inzidenz von Übergewicht im letzten Jahrzehnt nochmals um 10-40% an; davon sind auch Typ 1 Diabetiker betroffen. Die intensivierte Insulintherapie begünstigt einen Gewichtsanstieg; als Folge muss mit vermehrtem Auftreten von Spätkomplikationen wie Retinopathie, periphere Neuropathie und Koronarerkrankungen gerechnet werden.

 

Vorrangig zur Vermeidung von Übergewicht ist die ausgeglichene Energiebilanz. Daneben wird diskutiert, ob einzelne Nährstoffe und andere Lebensmittel-Inhaltsstoffe zusätzliche Effekte ausüben. Die meisten Untersuchungen wurden an Stoffwechselgesunden durchgeführt. Die vorliegende Studie soll die Übertragbarkeit auf insulinpflichtige Diabetiker prüfen.

 

2.868 Typ 1 Diabetiker im Alter von 15-60 Jahren aus 31 europäischen Diabetes-Zentren, jeweils etwa zur Hälfte Männer und Frauen, Teilnehmer der europäischen Verbundstudie zur Erforschung von Spätkomplikationen des insulinpflichtigen Diabetes mellitus (EURODIAB IDDM Complications Study), nehmen an einer 3-tägigen Ernährungserhebung (2 Wochentage, 1 Sonntag) teil unter fachlicher Anleitung durch lokale Diätassistenten. Die Auswertung der Fragebogen findet zentral im Diabetes-Forschungsinstitut in Düsseldorf statt. Ermittelt werden der Verzehr von Fett (gesamt, gesättigte, einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Cholesterin), Protein (gesamt, tierisch, pflanzlich), Kohlenhydrate, Ballaststoffe (gesamt, löslich, unlöslich, aus Getreide, Obst, Gemüse), Alkohol, der Energiegehalt sowie der glykämische Index der Kost, ausserdem die Insulineinheiten nach Anzahl pro kg KG und Häufigkeit der Injektion, körperliche Aktivität, Rauchgewohnheiten und der Ausbildungsgrad als Indikator für den sozio-ökonomischen Status der Testpersonen.

 

Als Indikatoren für Körperfett, insbesondere die abdominelle Fetteinlagerung, dienen Taillen-/Bundweite (waist circumference = WC), das Verhältnis von Taillen-/Bund- zu Hüftweite (waist-to-hip ratio = WHR) und der Körpermasse-Index (body mass index = BMI).

 

In linearen Regressionsanalysen wird die Relation zwischen BMI, WHR und WC auf der einen und den Nährstoffen und anderen Inhaltsstoffen der Kost auf der anderen Seite rechnerisch ermittelt. Die Hauptnährstoffe werden als prozentualer Anteil der Gesamtenergie angegeben, andere Inhaltsstoffe in mg bzw. g/d, Alkohol in 3 Gruppen (Null, max. 20g/d, >20g/d).

 

1,8% der Männer und 2,8% der Frauen sind lt. BMI untergewichtig (<18,5 kg/m2), 72 bzw. 70% haben Normalgewicht (18,5-24,9 kg/m2), und 27 bzw. 28% sind als übergewichtig einzustufen (>=25 kg/m2), 1 bzw. 3% sogar >=30 kg/m2. Der WHR liegt bei 10% der Männer und bei 20% der Frauen über der Norm (Normbereich: Männer <1, Frauen <0,85), der WC bei 15% der Männer und bei 32% der Frauen (Normbereich: Männer <95 cm; Frauen <81 cm). Ein Einfluss der Insulingaben auf BMI, WHR und/oder WC wird nicht beobachtet.

 

WHR und WC korrelieren bei beiden Geschlechtern direkt mit der Aufnahme von Fett (gesamt, gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sowie Cholesterin) und Protein und indirekt mit der Aufnahme von Kohlenhydraten und Ballaststoffen (gesamt und aus Getreide). Beim Alkohol ist die Korrelation geschlechtsspezifisch: Männer, die in den Tagen der Ernährungserhebung keinen Alkohol zu sich nahmen, weisen niedrigere WHR, WC und BMI auf als mäßige und starke Trinker. Bei Frauen werden in der mittleren Gruppe (<20g Alkohol/d) die niedrigsten WC- und BMI-Werte gemessen; die stufenweise lineare Regressionsanalyse ergibt jedoch auch für Frauen eine negative Korrelation zwischen BMI und Nicht-Trinken (p = 0,02). Die negative Korrelation des glykämischen Index mit allen 3 Indikatoren für Körperfett lässt sich nur für Männer statistisch sichern.

 

Die Studie bestätigt erstmals die Korrelation zwischen der Nährstoffrelation der Kost und der abdominellen Fetteinlagerung auch für den Typ 1 Diabetiker in Europa. Zur Risikominimierung empfiehlt es sich, neben der Fettmodifizierung Kohlenhydrate in der Nahrung stärker zu beachten. Ballaststoffreiche Getreidegerichte und andere kohlenhydratreiche Lebensmittel mit niedrigem glykämischem Index leisten einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Übergewicht und zur Prävention diabetischer Spätschäden.


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