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Einfluss von Grünflächen auf die Prävalenz von Diabetes mellitus in europäischen Ländern

Diabetes tritt in europäischen Ländern mit einem hohen Anteil an Grünflächen und ökologischer Vitalität deutlich seltener auf als in weniger grünen Ländern. Eine nachhaltige und ökologische Umweltpolitik hängt demnach mit der Diabetes-Prävalenz zusammen.

Die Umwelt beeinflusst die Gesundheit

Diabetes hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem bedeutenden Gesundheitsproblem entwickelt: Im Jahr 2021 hatten 537 Millionen Menschen Diabetes, und diese Zahl wird bis 2030 schätzungsweise auf 643 Millionen steigen. Zusätzlich haben 541 Millionen Menschen eine beeinträchtigte Glukosetoleranz.

In der Wissenschaft wird zunehmend auch die Umwelt und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit in den Blick genommen: Weltweit leben etwa 4,2 Milliarden Menschen in urbanen Regionen mit höherer Luftverschmutzung und eingeschränktem Zugang zur Natur. Man weiß bereits, dass Grünflächen der Luftverschmutzung entgegenwirken, zu einem gesunden Lebensstil beitragen und das Wohlbefinden der Bewohner verbessern.

Suche nach Zusammenhängen zwischen Diabetes und der Umwelt

In dieser Studie wurde untersucht, ob es Zusammenhänge zwischen der Prävalenz von Diabetes in umweltfreundlichen, mäßig grünen und weniger grünen Gegenden in Europa gibt.

Dafür wurde für 43 europäische Länder der „Environmental Performance Index“ (EPI) ermittelt, der verschiedene biologische, landwirtschaftliche, physikalische und ökologische Faktoren berücksichtigt. 60 Prozent des EPI spiegeln die ökologische Vitalität wider und basieren auf der Biodiversität (Flora und Fauna in der natürlichen Umgebung), dem Ökosystem, Umweltverschmutzung, Klimawandel, Fischerei, Landwirtschaft und Wasserressourcen. 40 Prozent reflektieren die Umweltgesundheit und umfassen die vier Kategorien Luftqualität, Schwermetalle, Abwasserentsorgung und Trinkwasser sowie Abfallmanagement. Die Informationen zur Prävalenz von Diabetes mellitus in den 43 Ländern stammten aus dem Atlas der Internationalen Diabetes Föderation (IDF).

Weniger Diabetes in Ländern mit vielen Grünflächen

Die 43 europäischen Länder wurden dem EPI entsprechend in drei Gruppen eingeteilt: Elf Länder mit hohem Grünanteil erreichten einen EPI über 75. 24 Länder hatten mit 50 bis 75 Punkten eine mäßig grüne Umgebung und acht Länder mit einem EPI unter 50 wurden als wenig grüne Umgebung eingestuft. Die mittlere Prävalenz von Diabetes lag in den elf grünen Ländern bei 7,5 ± 1,5 Prozent. In den 24 mäßig grünen Ländern betrug sie 9,0 ± 2,4 Prozent und in den acht wenig grünen Ländern 9,8 ± 3,1 Prozent. Deutschland befand sich mit einem EPI von 77,2 unter den grünen Ländern, die Diabetes-Prävalenz betrug hier 10,0 Prozent.

Die altersangepasste mittlere Prävalenz für Diabetes war in Ländern mit vielen Grünflächen deutlich niedriger (p = 0,028), sie lag in den grünen Ländern bei 5,5 ± 1,0, in den mäßig grünen Ländern bei 6,5 ± 1,7 und in wenig grünen Ländern bei 7,5 ± 1,9 Prozent.

Die Korrelation zwischen dem EPI und der altersadjustierten Prävalenz von Diabetes war negativ, moderat und signifikant.

Schlussfolgerungen und Interpretation

Die Ergebnisse zeigen, dass eine grüne Umgebung günstig mit der Diabetes-Prävalenz in europäischen Ländern verbunden ist. Dies könnte vielfache Gründe haben: Grünflächen geben Menschen mehr Möglichkeiten für körperliche Aktivität, soziale Interaktion, Stressabbau und Erholung und somit allgemein einem gesunden Lebensstil, der Übergewicht und Adipositas vorbeugt und dem Immunsystem zugutekommt. Die Vegetation wirkt der Luftverschmutzung entgegen, was die Belastung der Lunge mit entzündlichen Vorgängen mindern könnte. Auch systemische Entzündungen und oxidativer Stress werden auf diese Weise gelindert, was sich wiederum positiv auf die Insulinsensitivität bzw. -resistenz auswirkt.

Die Autoren leiten aus ihren Ergebnissen ab, dass politische Entscheidungsträger sich darum bemühen sollten, sowohl auf regionaler als auch auf globaler Ebene gute Umweltbedingungen zu schaffen, ein grünes Umfeld zu gestalten und Luftverschmutzung zu minimieren.

Quellen: 
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Sultan Ayoub Meo1, Dost Muhammad Halepoto1, Anusha Sultan Meo2, David Charles Klonoff3; smeo@ksu.edu.sa

1Department of Physiology, College of Medicine, King Saud University, Riyadh, Saudi Arabia; 2Surgery, College of Medicine, King Saud University, Riyadh, Saudi Arabia; 3Clinical Professor of Medicine, U.C. San Francisco, and Director Diabetes Research Institute, Mills-Peninsula Medical Center, San Mateo, CA, USA

Impact of green space environment on the prevalence of diabetes mellitus in European countries,

Journal of King Saud University - Science, Volume 34, Issue 7. doi: 10.1016/j.jksus.2022.102269.


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