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Obst- u. Gemüseverzehr und das Risiko d. Entwicklung von Colorectaltumoren in der Nachfolge-Kohorte des <i>Breast Cancer Detection Demonstration</i> Projektes

Aus den Daten einer Kohortenstudie mit ca. 45.000 US-amerikanischen Frauen ist kein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Obst und/oder Gemüse und dem Auftreten von Kolorektalkarzinomen erkennbar.

Die Prävalenz von Colorectaltumoren ist in einigen Ländern um ein Mehrfaches höher als in anderen. Nach US-amerikanischen Studien liegen die Risikofaktoren weniger in ethnischen Besonderheiten als vielmehr im Lebensstil. Als ein Faktor wird die Ernährung genannt, u. a. Obst und Gemüse, denen tumorprotektive Eigenschaften zugeschrieben werden. Prospektive Kohortenstudien zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs in den USA (Nurse?s Health Study, Health Professionals Follow-up Study u. a.) und die Netherlands Cohort Study on Diet and Cancer konnten die Hypothese nicht bestätigen; es wurde keine Korrelation zwischen dem Verzehr von Obst und/oder Gemüse und dem Auftreten von Colorectaltumoren festgestellt. Die Autoren der vorliegenden Studie äußern Bedenken, wie weit methodische Unzulänglichkeiten die Ergebnisse beeeinflusst haben könnten. Vor diesem Hintergrund entstand eine zusätzliche Prospektivstudie.

 

Es handelt sich um eine Folgestudie zum Breast Cancer Detection Demonstration Project (BCDDP), das in den USA von 1973-1980 mit über 280.000 Frauen in 29 Screening-Zentren durchgeführt wurde. Teilnehmerinnen (T) sind Frauen, bei denen Brustkrebs oder ein benigner Tumor festgestellt wurde und Frauen ohne Befund; ein Kolorektaltumor ist zu Studienbeginn (1979-1981) für keine der T bekannt. Die T sind zu Studienbeginn 60-63 Jahre alt. Ausgewertet werden Daten aus Fragebogen, die zu Studienbeginn (Ausgangswerte) und bis zu 3 x danach 1987-1989, 1993-1995 und 1995-1998, erhoben wurden (n = 45.490). Mit jedem ?Follow-up? werden aktualisierte Angaben zu allen bösartigen Tumoren erfragt; Frauen, bei denen vor 1987 Colorectaltumor bekannt wird, sind nicht in die Endauswertung einbezogen, Frauen, bei denen Colorectaltumor 1987 und später bekannt wird oder, die ab 1987 versterben, bis zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bzw. des Todes.

 

Der Fragebogen enthält 62 Positionen zur Ernährung im jeweils abgelaufenen Jahr. Den Fragen zum Obst-/Gemüseverzehr (5/14 Sorten sind aufgeführt) liegen die in der Food Guide Pyramid spezifizierten, standardisierten, US-amerikanischen servings zugrunde. Ab 1987 werden Alkoholkonsum, Rauchen, Körpergröße und -gewicht sowie körperliche Aktivität miterfasst, 1987-89 auch die Einnahme von Multivitaminpräparaten und ab 1993-95 die Einnahme nichtsteroidaler, entzündungshemmender und/oder schmerzstillender Medikamente nach Dauer, Menge und Häufigkeit.

 

Nach dem Obst- und Gemüseverzehr (serv/1.000 kJ) werden die T. in Quintilen eingeteilt. Bei der Ausgangsbefragung beträgt der mittlere Obst-/Gemüseverzehr in der niedrigsten Quintile 0,05/0,25, in der höchsten 0,50/0,98 serv/1.000 kJ; mehr Obst geht einher mit mehr Gemüse, mehr Gemüse mit mehr Obst (p <0,01). Die T der jeweils 5. Quintile (Obst und Gemüse) sind etwas älter als die der 1. Quintile, der Körpermasse-Index (kg/m²) ist niedriger, die körperliche Aktivität höher; sie nehmen häufiger Multivitamin-Präparate ein, rauchen seltener (Bezug auf Obst: p <0,01; Bezug auf Gemüse: p <0,05) und nehmen seltener die o. g. Medikamente ein. Letzteres gilt nur für den Bezug zum Gemüse-, nicht zum Obstverzehr. Der Alkoholkonsum und der Verzehr von dunklem Fleisch ist niedriger, die Aufnahme an Folsäure, Calcium, Vitamin D und Ballaststoffen höher. Die Unterschiede sind gering, in Anbetracht der großen Teilnehmerzahl jedoch signifikant (p <0,01).

 

Das relative Risiko, an einem Colon- und/oder Rectumtumor zu erkranken, wird berechnet in Abhängigkeit vom Obst- bzw. Gemüseverzehr, einmal bezogen auf die Gesamtenergieaufnahme allein, einmal unter Einbeziehung weiterer Risikofaktoren (Rauchen, Alkoholkonsum etc.). In keiner der 5 Quintilen lässt sich eine signifikante Korrelation herstellen. Die Aufschlüsselung der verschiedenen Gemüsesorten ergibt für Broccoli, Kartoffeln, Süßkartoffeln und Paprika (Chillies) eine schwach negative Korrelation, die jedoch auch in der 5. Quintile keine Signifikanz erlangt. Verschiedene andere Berechnungsmodelle bestätigen die Ergebnisse. Auch die Gegenüberstellung des Obst- und/oder Gemüseverzehrs (serv./d) ohne Berücksichtigung der Gesamtenergie-aufnahme lässt keinen Zusammenhang mit dem Auftreten von Colorectaltumoren er-kennen.

 

Die Ergebnisse bestätigen frühere Studien. Die Autoren sehen in den im internationalen Vergleich niedrigen Verzehrmengen an Gemüse in den USA (auch in der 5. Quintile) und der geringen Zahl der Obst- und Gemüsesorten, die in die Studie einbezogen wurden, mögliche Ansatzpunkte, um die Fragestellung nochmals aufzugreifen. Der tumorpäventive Effekt einer Ernährung mit hohem Anteil an Obst und Gemüse sei, auch hinsichtlich Colorectaltumoren, nicht völlig auszuschließen.


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