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Trends in der Prävalenz von Zahnkaries in der pädiatrischen Bevölkerung der USA 2011-2020

Ein Vergleich der Daten von zwei Erhebungen einer nationalen Gesundheitsstudie in den USA lässt erkennen, dass es bei zwei- bis elfjährigen Kindern innerhalb von zehn Jahren einen Rückgang von Karies sowohl im Milchgebiss als auch im bleibenden Gebiss gab. Die Krankheitslast blieb in verschiedenen sozialen Gruppen und Schichten über den Zeitraum hinweg ungleich verteilt.

Karies beeinträchtigt Kinder auf vielfältige Weise

Karies ist unter Kindern weit verbreitet und kann ihr Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Das betrifft nicht nur die Zähne selbst, sondern hat weiterreichende physische und psychische Auswirkungen: Beispielsweise erhöht sich das Risiko für Schmerzen, Ess- und Schlafprobleme bei Karies signifikant.

Deshalb werden im Gesundheitssystem Maßnahmen zur Kariesprävention durchgeführt, die meist bevölkerungsweit erfolgen mit dem Ziel, auch die besonders vulnerablen Untergruppen zu erreichen.

Nationale Gesundheitserhebung als Grundlage für repräsentative Daten

Verlässliche und aktuelle Zahlen zur Kariesepidemiologie liefern Hinweise auf Bedarfe und Risikogruppen. Unter anderem zu diesem Zweck wird in den USA seit vielen Jahren der „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) als epidemiologische Querschnittsstudie eingesetzt, in der Regel in Zweijahreszyklen. Die NHANES-Studien liefern für die Überwachung der Mundgesundheit robuste Stichproben, umfassende Details zu soziodemografischen Daten und Ergebnisse aus klinischen Untersuchungen. Dies ermöglicht Analysen, deren Ergebnisse die Schätzungen für die US-Bevölkerung erlauben.

In dieser Studie wurden Trends in der Prävalenz von Zahnkaries bei Kindern zwischen 2011 und 2020 untersucht, um daraus Schätzungen für die Prävalenz von kariösen und gefüllten Zähnen in der US-Bevölkerung im Alter zwischen zwei und elf Jahren abzuleiten.

Dabei wurden auch verschiedene Untergruppen gesondert betrachtet: Die Analysen wurden nach Milchgebiss und bleibendem Gebiss stratifiziert, und die Prävalenz wurde in verschiedenen soziodemografischen und BMI-Untergruppen bewertet.

In den Jahren 2011 bis 2020 fanden vier NHANES-Erhebungen statt, aus denen Daten von insgesamt 8394 Personen eingeschlossen und analysiert wurden. Diese repräsentierten für den genannten Zeitraum 148,1 Millionen Kinder in den USA.

Karies im Milchgebiss

Die Prävalenz von Zahnkaries im Milchgebiss ging von 14,1 Prozent in den Jahren 2011 bis 2012 auf 12,2 Prozent in 2017 bis 2020 zurück. Die Ergebnisse aus den Jahren 2017 bis 2020 zeigen, dass kariöse Milchzähne vor allem im Alter von sechs bis elf Jahren (13,0 %) vorkamen, sowie bei Jungen (13,3 %), untergewichtigen Kindern (19,2 %) und Kindern aus Familien mit einem Verhältnis von Einkommen zu Armut[1] von weniger als 0,5 (22,7 %).

Die Prävalenz gefüllter Zähne im Milchgebiss ging von 29,8 Prozent in den Jahren 2011 bis 2012 auf 26,1 Prozent in den Jahren 2017 bis 2020 zurück. In den Jahren 2017 bis 2020 kamen gefüllte Milchzähne am häufigsten im Alter von sechs bis elf Jahren vor (34,2 %) sowie bei Jungen (29,1 %), Kindern mit hispanischer Abstammung (34,7 %), übergewichtigen Kindern (29,4 %) und Kindern aus Familien mit einem Verhältnis von Einkommen zu Armut von weniger als 0,5 (32,3 %).

Karies im bleibenden Gebiss

Die Prävalenz von kariösen Zähnen im bleibenden Gebiss ist von 5,2 Prozent in den Jahren 2011 bis 2012 auf 2,7 Prozent in 2017 bis 2020 zurückgegangen. Ergebnisse der Jahre 2017 bis 2020 ergaben, dass kariöse bleibende Zähne am häufigsten im Alter von neun bis elf Jahren auftraten (3,5 %), sowie bei Mädchen (3,6 %), Kindern mit hispanischer Abstammung (5,2 %), übergewichtigen Kindern (3,7 %) und Kindern aus Familien mit einem Verhältnis von Einkommen zu Armut von < 0,5 (7,2 %).

Die Prävalenz gefüllter Zähne im bleibenden Gebiss sank von 16,1 Prozent in den Jahren 2011 bis 2012 auf 12,3 Prozent in den Jahren 2017 bis 2020. Die Daten der Jahre 2017 bis 2020 zeigen, dass gefüllte bleibende Zähne am weitesten verbreitet waren bei Kindern im Alter von neun bis elf Jahren (19,4 %), bei Mädchen (12,7 %), bei Kindern mit hispanischer Abstammung (18,1 %), adipösen Kindern (15,5 %) und bei Kindern aus Familien mit einem Verhältnis von Einkommen zu Armut von < 0,5 (19,3 %).

Fazit

Ähnlich wie in Deutschland gab es in den USA über den Zehnjahreszeitraum 2011 bis 2020 Verbesserungen beim Kariesstatus von Kindern: Die Prävalenz von kariösen Milchzähnen ist von 14,1 auf 12,2 Prozent zurückgegangen, bei den bleibenden Zähnen von 5,2 auf 2,7 Prozent. Die Prävalenz von gefüllten Milchzähnen ist von 29,8 auf 26,1 Prozent gesunken, was jedoch bedeutet, dass in den USA immer noch mehr als ein Viertel der Kinder Zahnfüllungen im Milchgebiss hat. Gefüllte bleibende Zähne haben von 16,1 auf 12,3 Prozent abgenommen.

Karies blieb den Ergebnissen zufolge ungleich verteilt: Kinder mit zu hohem oder zu niedrigem BMI, Angehörige ethnischer Minderheiten und ärmere Haushalte trugen weiterhin den größten Teil der Krankheitslast.

Quellen:
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Bashir NZ; nbashir562@gmail.com

From the School of Dentistry, University of Leeds, Leeds, United Kingdom; MRC Integrative Epidemiology Unit, University of Bristol, Bristol, United Kingdom; School of Mathematics and Statistics, The University of Sheffield, Sheffield, United Kingdom.

Trends in the prevalence of dental caries in the US pediatric population 2011-2020.

J Clin Pediatr Dent. 2022 Sep;46(5):51-57. doi: 10.22514/jocpd.2022.007.

 


[1] Das Verhältnis von Einkommen zu Armut wird berechnet, indem das Familieneinkommen durch die Armutsgrenze dividiert wird; Ein Quotient <1 bedeutet, dass das Einkommen unterhalb der US-Armutsgrenze liegt.


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