Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

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Zusammenhang zwischen körperlicher Gesamtaktivität und Alter, Körpermasse, Gesundheitszustand und anderen Faktoren in einer Gruppe schwedischer Männer

Der Gesamtenergieverbrauch (Summe aller Aktivitäten) schwedischer Männer im Alter von 45-79 Jahren wird in einer Querschnittsstudie über eine Fragebogenaktion erfasst und mit Körpergewicht, selbsteingeschätztem Gesundheitszustand und verschiedenen Lebensstil-Faktoren korreliert.

Mangelnde körperliche Aktivität ist ein wesentlicher Risikofaktor für Adipositas, koronare Herz- und Gefäßerkrankungen und andere chronisch-degenerative Erkrankungen. Die meisten Untersuchungen berücksichtigen ausschließlich die Freizeitaktivitäten. So kann eine Person, die beruflich oder im Haushalt schwere körperliche Arbeit leistet, sich aber in der Freizeit kaum bewegt, als körperlich inaktiv, ein Schreibtischarbeiter, der einmal pro Woche Sport treibt, hingegen als körperlich aktiv eingestuft sein. Nur wenige Studien sind bekannt, die den gesamten Energieverbrauch einer Person während 24 h erfassen, und diese nur mit kleinen Teilnehmerzahlen.

 

Die vorliegende Kohortenstudie ist bevölkerungsbezogen. Alle männlichen Einwohner der mittelschwedischen Bezirke Västmanland und Örebro im Alter von 45 bis 79 Jahren (n = 100.303) werden im Herbst 1997 schriftlich gebeten, einen beigefügten, detaillierten Fragebogen zu persönlichen Daten (Alter, Größe, Körpergewicht, Zivilstand, Schulbildung/Beruf), zu Rauchgewohnheiten (nie/früher/heute), zum aktuellen Gesundheitszustand (5 Stufen von ?sehr gut? bis ?sehr schlecht?) und zu den verschiedenen Aktivitäten des täglichen Lebens auszufüllen. Die Rücklaufquote beträgt 48%; 33.466 vollständig ausgefüllte Bogen können ausgewertet werden.

 

Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den Tätigkeiten im Tagesverlauf mit 6 vordefinierten Schweregruppen für die berufliche Tätigkeit/Arbeit (von ?meistens sitzend? bis ?schwere körperliche Arbeit?) und 5 weiteren Gruppen für die übrige Zeit des Tages (Hausarbeit, Gehen/Radfahren, Fernsehen/Lesen in der Freizeit, sportliche Aktivitäten, Schlafen). Es soll die Dauer der jeweiligen Tätigkeit im Verlauf von 24 h angegeben werden. Die Daten zu ?Arbeit? werden auf 7 Tage/Woche (8 h/d, 5 d/Woche = 5,7 h/d) umgerechnet. Alle Daten werden berechnet als metabolische Äquivalente (metabolic equivalents = MET, kcal/kg/h). [Ainsworth, B.E., W.L. Haskell et al.: Compendium of physical activities: classification of energy costs of human physical activities. Med. Sci. Sports Exerc., 25 (1993), 71-80]. Gesamtaktivität (total activity score) und Nicht-Arbeitsaktivität (non-occupational activity score) in 24 h berechnen sich aus den Einzelaktivitäten, ergänzt bzw. reduziert um eine ?Korrekturzeit?, falls die Summe der angegebenen Aktivitäten weniger oder mehr als 24 h beträgt. Die Korrelation zu den persönlichen Daten, zum Rauchen und zum selbsteingeschätzten Gesundheitszustand wird mit Hilfe eines multiplen, linearen Regressionsmodells hergestellt.

 

66% der Teilnehmer gehören der jüngeren Altersgruppe an (45-64 Jahre), 58% davon sind übergewichtig (BMI >25 kg/m2), bei den Älteren (65-79 Jahre) sind es 54%. 21% der jüngeren und 11% der älteren Teilnehmer besitzen einen Hochschulabschluss. Die Teilnehmer entsprechen damit dem schwedischen Durchschnitt, ermittelt in einer landesweiten Befragung 1996-1997.

 

Gesamtaktivität und Nicht-Arbeitsaktivität der Teilnehmer korrelieren indirekt mit dem Alter (7 Altersgruppen) und mit dem Körpergewicht (BMI <25; 25-<30; >=30) und direkt mit dem Gesundheitszustand. Die Unterschiede zwischen der jeweils niedrigsten und höchsten Gruppe sind signifikant. Raucher haben eine niedrigere Aktivität als Nichtraucher, Alleinlebende eine niedrigere als Verheiratete. Der Ausbildungsgrad spielt nur für die Arbeitsaktivität eine Rolle (je qualifizierter die Ausbildung, desto weniger körperliche Arbeit), bei der Nicht-Arbeitsaktivität lassen sich keine Unterschiede erkennen.

 

In der Untergruppe, die ihren Gesundheitszustand mit ?sehr gut? beurteilt, ist die körperliche Aktivität in allen Altersgruppen unverändert hoch; in den anderen Gruppen gehen Arbeits- und Nicht-Arbeitsaktivität mit zunehmendem Alter zurück; das Ausmaß ist jedoch unterschiedlich. Den stärksten Rückgang verzeichnen Übergewichtige, Raucher, Männer mit geringer beruflicher Qualifikation und diejenigen, die ihren Gesundheitszustand als ?schlecht? bzw. ?sehr schlecht? einstufen. Normalgewichtige in der höchsten Altersgruppe (75-79 Jahre) weisen im Mittel eine um 2,3 MET/h höhere Gesamtaktivität auf als gleichaltrige Übergewichtige.

 

Die Stärke der Studie liegt in der großen Teilnehmerzahl und der Befragungstechnik, die es erlaubt, unterschiedliche Faktoren, die mit dem Ausmaß der körperlichen Aktivität in Verbindung stehen könnten, gleichzeitig zu erfragen und mit einer standardisierten Methodik in die Korrelationen einzubeziehen. Als Schwachpunkt werten die Autoren die Tatsache, dass die Intensität der jeweiligen Tätigkeit nur unzureichend erfasst wird und dass insbesondere übergewichtige, ältere Männer zu einer Überbewertung ihrer eigenen Aktivitäten neigen. Die Korrelation zwischen Übergewicht und körperlicher Inaktivität im Alter könnte somit noch ausgeprägter sein.

 

Die Ergebnisse der Studie unterstreichen die Bedeutung lebenslanger körperlicher Aktivität für die Prävention der Adipositas und die Beibehaltung eines guten Gesundheitszustands im Alter.


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